Karben. Nun kommt die Wellness-Oase: Karbens Hallenbad erhält einen neuen Saunatrakt und ein neues Bistro. Auch der Beckenbereich wird bis Ende 2012 runderneuert.
Die Würfel sind gefallen. Das 1982 eröffnete Karbener Hallenfreizeitbad wird um einen Anbau erweitert. Dieser soll sich parallel zur Bahnhofstraße an den heutigen Bau anschließen. Die Vorteile des Konzepts des Architekturbüros „Werk 9“ aus dem Münsterland haben wohl den Ausschlag gegeben: Die Saunalandschaft wird künftig ebenerdig und direkt mit dem Hallenbad verbunden sein.
„Die Gremien sind zum Ergebnis gekommen, die weiteren Sanierungen und einen Neubau zu bewilligen“, erklärt Bürgermeister Guido Rahn (CDU). Die „Gremien“, das war vor allem eine gemeinsame Fachkommission von Parlament, Rathaus und Stadtwerken.
Einfluss nahmen auch die Nutzer: Ihnen waren im neuen „Beraterkreis“ die beiden favorisierten von ursprünglich neun Architektenideen vorgestellt worden. Die Variante von „Werk 9“ erhielt übergroße Zustimmung (wir berichteten).
Was ein wenig überrascht: „Das Architekturbüro hatte sich eigentlich gar nicht an unsere Vorgabe gehalten, dass der Saunabereich im Obergeschoss ausgebaut werden solle“, erinnert Schwimmbadstadtrat Gerhard Cornelius (CDU). Weil die Ideen aber gut klangen, nahm die Stadt das Konzept in die engere Wahl – nun ist es gar der Sieger.
2,5 Millionen Euro sollen die Renovierung des Beckenbereichs sowie Neu- und Umbauten kosten. Neu gestaltet wird der Eingang im Querriegel. Dieser wird zugleich zum Eingang in die neue Saunalandschaft. Mit drei Saunen, Ruheraum, Bar und abgeschirmtem Innenhof will die Stadt die Zahl der Saunagäste von 8000 auf 16 000 verdoppeln.
Die Räume der alten Sauna im Obergeschoss sollen einer Physiotherapie- und Massagepraxis dienen. Links des Eingangs wird ein neues Bistro Kunden anlocken. Vorgesehen ist ein großer öffentlicher Bereich samt Freiterrasse. Der heutige öffentliche Bistrobereich wird dem Badebereich zugeschlagen. Dort entsteht dann auch für die Badegäste ein Bistrobereich. Nach schon einmal 200 000 Euro für neue Sanitär- und Umkleidebereiche soll nun zeitgleich zum Anbau der zweite Teil der Sanierung des Bades folgen, erläutert Cornelius. Wassertechnik, Heizung, Außenfenster und Fliesen werden generalüberholt. Auch wird die Fassade zur Liegewiese hin mit großen Türen und Sonnendeck geöffnet – wenn sich die Stadt schon kein Freibad leisten kann.
Das soll bereits Ende kommenden Jahres soweit sein, denn im Spätsommer diesen Jahres sollen die Arbeiten bereits starten. Dann kommt noch ein wichtiger Vorteil des Anbaus zum Tragen: Das Bad muss nur für isngesamt 66 Tage geschlossen werden, die (alte) Sauna gar nicht.
„Das alles wird langfristig zu einer besseren Wirtschaftlichkeit des Bades führen“, hofft Guido Rahn. Denn Jahr für Jahr macht das Bad rund eine halbe Million Euro verlust. Die Stadt rechnet damit, dass künftig die Besucherzahl wieder über die 100 000er-Marke pro Jahr steigt. Außerdem sinken nach der energetischen Sanierung die Heizkosten drastisch. Vielleicht der wichtigste Vorteil des Anbaus: Er selbst wird mit seiner Lage direkt an der Gehspitze Karbener und Passanten auf das neue Bad aufmerksam machen. (den)