Bad Vilbel. Aufschlussreich ist auch ein Blick auf die Wahlbezirke, in denen die Parteien überdurchschnittlich gut beziehungsweise schlecht abgeschlossen haben.
Den Tiefststand erreichte die CDU mit 37,6 Prozent im Bereich City-Hotel Heilsberg und die Spitze mit 55,8 Prozent im Bereich Quellenhof, in der Kernstadt.
Die Grünen punkteten am deutlichsten mit 28,6 Prozent in Dortelweil (Sport- und Kulturforum), am wenigsten mit 13,2 (neues Rathaus).
Am stärksten waren die Freien Wähler im Bereich Altenzentrum Heilsberg (6,9 Prozent), die Liberalen mit 6,3 Prozent in der ehemaligen Verwaltungsstelle Gronau (am schlechtesten mit 0,9 Ernst-Reuter-Schule Heilsberg) und die Genossen mit 34,2 Prozent im neuen Rathaus (am schlechtesten mit 20,6 im Kulturforum Dortelweil). Demnach verlor die CDU besonders stark in Dortelweil und auf dem Heilsberg – was sich auch bei den Wahlen zu den Ortsbeiräten widerspiegelt: Auf dem Heilsberg und in Massenheim büßte die CDU einen von fünf Sitzen ein, die Grünen gewannen einen auf zwei dazu, die SPD bleibt bei drei. Ob das Auswirkungen auf den Posten des Ortsvorstehers hat, ist noch unklar. Im Dortelweiler Ortsbeirat hielt die CDU ihre vier Sitze; auch hier legten die Grünen von einem Mandat auf zwei zu. Eine sichere „schwarze Bank“ bleibt indes Gronau: CDU-Ortsvorsteher Karl Peter Schäfer und seine Mannschaft sicherten die fünf Sitze.
Welche Bedeutung inzwischen das Kumulieren und Panaschieren – also das Verteilen von Stimmen – hat, lässt sich aktuell gut ablesen. Beispiel CDU: Da startete der Heilsberger Jens Völker auf dem schwierigen Listenplatz 26 zum Stadtparlament – und wurde von den Wählern nun nach vorne auf Platz 16 geschoben, womit er erneut dem Stadtparlament angehört. Oder Sebastian Wysocki, der sich von 11 auf 6 verbesserte. Anders Klaus-Peter Schulz: Der Heilsberger Ortsvorsteher rutschte von Platz 20 auf 23, der Heilsberger CDU-Chef Peter Gellings sogar vom vermeintlich sicheren Listenplatz 15 auf 24. Klaus Minkel, am Listenende der CDU positioniert, wo Listenstimmen – wenn vorher kumuliert wurde, was bei rund 40 Prozent der Stimmzettel stattgefunden hat – nicht mehr ankommen, wurde dennoch um 18 Plätze nach oben gewählt und darf sich aufgrund dieses Ergebnisses als „Kumulierkönig“ betrachten.
74,2 Prozent der Bad Vilbeler Wähler – das sind 8894 Stimmen – sprachen sich per Wahlzettel für die Schuldenbremse aus, 25,8 Prozent – das sind 3087 Stimmen – votierten dagegen. (zlp/sam)