Unter dem Titel „Plagiatsvorwurf jetzt in Karben: Haben die Grünen abgeschrieben?“ erreichte uns nachfolgender Leserbrief zum Wahlkampfauftakt der Grünen.
„10 Prozent + X“ haben sich die Grünen in Karben als Wahlziel gesteckt. Diese Hoffnung scheint wohl allein auf dem Bundestrend zu fußen – denn in Karben sieht die Leistungsbilanz der Grünen doch eher mager aus.
Sechs Jahre hatte man Zeit, die Politik im grünen Sinne mitzugestalten. Doch der Misserfolg der Koalition mit der SPD und die Amtszeit des eigenen Stadtrats Dr. Rippen wird inzwischen noch nicht mal mehr von den Grünen selbst bestritten. Schließlich spricht der Grünen-Stadtverordnete Schäfer selbst von einer Lähmung, und die neue Offenheit zur CDU spricht auch dafür, dass die Grünen wohl von der SPD nicht mehr allzu viel halten.
Wird es in Zukunft besser? Schaut man sich das Wahlprogramm der Grünen im Internet an, findet man wenig Konkretes. Immer wieder ist von „kreativen Konzepten“ die Rede, die noch vorgelegt würden – ist nicht eigentlich der Sinn eines Wahlprogramms, genau diese Konzepte vorzulegen?
Teile des Programms sind offenbar abgeschrieben, denn sie passen nicht zu Karben. Zum Beispiel soll Karben sein Stromnetz „rekommunalisieren“. Recherchiert man im Internet bei lokalen Zeitungen, stellt man leicht fest: Die Stromkonzession in Karben wurde erst vor gut einem Jahr mit den Stimmen der Grünen an die Ovag vergeben – für weitere 20 Jahre. Da die Ovag ohnehin ein kommunales Unternehmen ist, fragt man sich: Was gibt’s da zu rekommunalisieren? Hier war wohl eine andere Kommune gemeint oder eine Blaupause des Landesverbandes stand Pate.
In dieser Verfassung sind die Grünen in Karben eigentlich überflüssig. Um grüne Themen wie die Nutzung erneuerbarer Energien in der Kommune kümmert sich die CDU mit Bürgermeister Guido Rahn an der Spitze ohnehin engagierter als der Magistrat zu rot-grünen Zeiten.
Jana Lehmann, Karben
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