Bad Vilbel. Drei Stunden lang hat der Haupt- und Finanzausschuss am Donnerstagabend den Haushalt 2011 vorberaten, ehe er am 22. Februar im Parlament beraten wird. Die Burgfestspiele und die U3-Betreuung waren die beherrschenden Themen.
Mit dem deutlich höheren Zuschussbedarf sinke die Deckungsrate der Burgfestspiele von 70 auf 67 Prozent, hat Hans-Ulrich Callies (SPD) ausgerechnet. Sie wäre noch niedriger, ginge nicht der Kämmerer davon aus, dass auch die Einnahmen um 45 000 Euro über dem Vorjahresergebnis liegen. 67 Prozent sei ein ordentliches Ergebnis im Vergleich zu anderen Festspielen, stellte Stöhr fest. Langfristig könne ein solches Ergebnis nur gehalten werden, „wenn wir inhaltlich nicht stehen bleiben“. Drei aufeinanderfolgende Jahre mit immer wieder neuen Besucherrekorden seien der Beweis für den richtigen Weg der Burgfestspiele.
Nun habe sich im Jubiläumsjahr die Möglichkeit einer Zusammenarbeit mit der Musikhochschule in der Heranführung von Kindern an klassische Musik ergeben. „Dieses Konzept ist einzigartig und strahlt auf die gesamte Region aus“, ist Stöhr überzeugt. Natürlich seien damit zusätzliche Kosten – auch für mehr Personal – verbunden. „Wenn Sie die ablehnen, müssen wir diese Zusammenarbeit streichen“, sagte er den Ausschussmitgliedern. Im Übrigen sei der Ansatz 2010 sparsam gewesen. Gegenüber dem Ergebnis für 2009 mit einem Defizit von 684 190 Euro liege das Defizit 2011 um knapp 20 000 Euro höher.
Darin enthalten seien Zusatzkosten, die sich aus den Umbaumaßnahmen in der Burg ergäben. Kulturamtsleiter und Intendant Claus Kunzmann erläuterte, dass etwa das Kontrollpersonal und der Sicherheitsdienst nach der aus Sicherheitsgründen unumgänglichen Schaffung eines zweiten Zugangs zur Burg verdoppelt werden müssten.
Zusätzliche Personalkosten von 245 000 Euro hat die Stadt in der Kinderbetreuung zu leisten. Denn die Zahl der U 3-Betreuungsplätze soll in diesem Jahr von 192 auf gut 240 gesteigert werden. „Wie viele tatsächlich in Anspruch genommen werden, kann allerdings immer erst rückwirkend festgestellt werden. In diese Rechnung sind auch die Tagesmütter einzubeziehen“, erläuterte Stöhr. Von den zusätzlichen Plätzen sollen zehn in Gronau und 43 an der Kita „Wirbelwind“ entstehen.
Um die Betreuung personell sicherzustellen, werden zusätzlich eine Vollzeit- und acht Teilzeitkräfte beschäftigt, kündigte der Rathauschef an. Der Stellenplan müsse dafür aber nicht verändert werden. Der sei nämlich bereits für 2010 „großzügig ausgelegt“ gewesen unter Berücksichtigung, dass U 3-Gruppen auch einen höheren Betreuungsschlüssel erforderten. Mit über 240 Plätzen erreiche Bad Vilbel schon das von der Bundesregierung vorgegebene Ziel eines Angebots für 35 Prozent der Kinder unter drei Jahren.