Karben. Wohl erst im Jahr 2012 wird die Stadt einen neuen Kindergarten haben. Das Gebäude in der Luisenthaler Straße soll ab dem Herbst gebaut werden.
Es soll ein für Karben ganz neuartiges Projekt werden: Auf dem 1300-Quadratmeter-Grundstück neben dem Spielplatz in der Luisenthaler Straße ist ein zweiflügliger Bau mit vier Geschossen vorgesehen. Die unteren Geschosse sollen dabei den Kindern gehören, die oberen den Senioren.
„Der Grobplan steht“, erklärt Bürgermeister Guido Rahn (CDU), kann aber wegen einer wochenlangen Erkrankung eines Mitarbeiters noch keine Pläne zeigen. Klar ist nur: Eine 25-köpfige Kindergartengruppe soll im Erdgeschoss zuhause sein, im ersten Stock zwei zehnköpfige Kleinkindgruppen.
In den beiden oberen Geschossen sollen acht Wohnungen für Senioren entstehen, erreichbar per Fahrstuhl. Je zwei der Wohnungen könnten auch zu einer größeren zusammengelegt werden, berichtet Rahn. Allein Brandschutzprobleme müssten noch gelöst werden – da seien die offenen, gemeinsamen Aufenthaltsbereiche in der Mitte des zweiflügeligen Gebäudes kritisch. „Wohnungen für Senioren im Stadtzentrum sind nachgefragt“, erklärt Rahn. Viele wollten aus den Ortsteilen dorthin ziehen.
Zur Vorsicht rät die Groß-Karbener Ortsbeirätin und SPD-Stadtchefin Christel Zobeley. Die Senioren, fürchtet sie, könnten sich vom Kinderlärm gestört fühlen. „Das liegt daran, dass die Lärmempfindlichkeit im Alter einfach zunimmt.“ In vielen Gesprächen habe sie das von Senioren bestätigt bekommen. Dass altengerechte Wohnungen in einem Wohngebiet mit jungen Familien gebaut würden, sei eine „gesunde Mischung“. Doch die Kombination in nur einem Bau hält Zobeley „für sehr kritisch“.
Politiker der CDU sehen das anders. „Es gibt viele Beispiele, wo Senioren sich sehr über Kinderlachen freuen“, sagt Ingrid Lenz, Vorsitzende des Sozialausschusses. Die Kita ohne die Wohnung zu bauen, könne sich die Stadt gar nicht leisten, mahnt der Bürgermeister.
Dennoch: Es gebe auch Senioren, die diesen Lärm um sich herum nicht mögen, mahnt SPD-Stadtverordnete Angela Georgis. Deshalb müsse die Stadt bei Mietverhandlungen und in den späteren Mietverträgen genau auf die mögliche Lärmbelastung hinweisen. Mit den Plänen für den Kita-Neubau wird sich nun wohl erst das neue Parlament beschäftigen. Im Mai oder Juni soll nach Rahns Wunsch eine Entscheidung fallen, im September dann der Bau begonnen werden. (den)