Bad Vilbel/Karben. Nur Germania Ober-Roden hatte keinen Verantwortlichen zur Rückrundenbesprechung der Fußball-Verbandsliga Süd nach Bad Vilbel geschickt. Der Hessenliga-Absteiger hielt zeitgleich seine Mitgliederversammlung ab. Klassenleiter Rolf Herbold (Lautertal) nahm’s gelassen, schließlich waren die übrigen 18 Vereine kompetent vertreten. Die Absprache der übrigen Rückrundentermine ging dann auch reibungslos über die Bühne.
Rolf Herbold rief den Vereinen noch einmal die Abstiegsregelung in Erinnerung. Weil es das Ziel sei, die Liga wieder auf 18 Vereine zu reduzieren, sei erst der Siebtletzte endgültig gerettet, erklärte der Klassenleiter. Drei Absteiger gebe es auf jeden Fall, vier würden es, wenn aus der Hessenliga ein Verein in die Südgruppe direkt absteigen müsste, gar fünf bei zwei oder mehr Hessenliga-Absteigern.
Kritische Töne richteten einige Vereinsvertreter an die Adresse des Hessischen Fußball-Verbandes (HFV). Stein des Anstoßes war die Erhöhung der Beiträge zur Verwaltungsberufsgenossenschaft (der gesetzlichen Unfallversicherung), mit denen der Vorstand die Vereine alleine lasse. Besonders sorgt dabei für Unverständnis, dass die Beiträge der Proficlubs gerade gesenkt wurden. Herbold erklärte das damit, dass bei den Amateuren zuletzt eben mehr Kosten entstanden seien und riet den Vereinen, sich diesbezüglich mit ihren Steuerberatern und untereinander zu besprechen. Er stellte aber auch klar, dass er als Klassenleiter nicht der richtige Ansprechpartner sei: „Wir können uns nicht darum kümmern, welcher Verein wie viel für seine Spieler bezahlt.“
Wieder einmal hatten die Vereinsverantwortlichen den Eindruck, als kümmere sich der HFV mehr um die Profis. „Man fragt sich, ob unseren Verbandspräsidenten Rolf Hocke die Amateure überhaupt noch interessieren. Das ist wie damals bei der Einführung des zweiten Sonntagsspiels in der Bundesliga. Da sind wir erst gefragt worden, als die Entscheidung schon gefallen war“, schimpfte etwa Josef D’Apuzzo, der Spielausschuss-Chef von Eintracht Wald-Michelbach. Er und einige andere wollen der Initiative von Lars Taiber aus dem Vorstand des FC Alsbach folgen und einen Arbeitskreis bilden, der sich mit dem Thema Beiträge zur Genossenschaft beschäftigt. (rst)