Bad Vilbel. Ritter Bechtram würde sich nun wohl im Grab herumdrehen, spöttelte ein Passant: Der alte Walnussbaum gefällt und eine ausladende Stahltreppe quert den Vilbeler Burggraben. Doch es musste so kommen. Die Stahlkonstruktion ist eine Konsequenz aus den Brandschutz-Auflagen und fungiert als zweiter Rettungsweg. So kann die Feuerwehr über die Hauptbrücke in die Burg eindringen, ohne von herauseilenden Besuchern blockiert zu werden.
Der Ein- und Ausgang im Südwesten der mittelalterliche Burg in Höhe des bisherigen Zugangs zum Palas soll künftig auch als zweiter Besuchereinlass dienen. Bauleiter Markus Dörr und seine sieben Kollegen von der Hanauer Firma Stahlbau Ebert sind mit der gefundenen Lösung zufrieden: „Es passt eigentlich ganz gut, das Eschenholz entspricht dem Farbmuster auf dem Pallas.“ Während er spricht, hängt die in vier Teilen per Sattelschlepper angelieferte, vorgefertigte Brückenkonstruktion am Seil eines 130-Tonner-Kranes – bis die Elemente an den Fundamenten befestigt worden sind. Die 1,80 Meter breite Brückenkonstruktion wird jedoch nicht dauerhaft so stehen bleiben. Eine Auflage des Denkmalschutzes ist es, dass der Steg über den Burggraben entfernt wird, wenn keine Veranstaltungen stattfinden. Dafür müsse jedes Mal ein Kran eingesetzt werden, das sei recht aufwendig, sagte Dörr. Im Frühjahr wird von der neuen Brücke ein Zugang zum Palas gebaut, das sei aus Zeitgründen jetzt nicht mehr möglich. Immerhin soll der neue Zugang bereits zum Weihnachtsmarkt am dritten Advent begehbar sein.