Zum Artikel „Weg mit dem Kurhaus – Fernsehstar Joachim Llambi plädiert für Abriss“ erreichte uns nachfolgender Leserbrief
Grundsätzlich finde ich es gut, wenn das Stadtmarketing Persönlichkeiten des öffentlichen-Lebens die Möglichkeit gibt, ihre Sichtweise zur Innenstadterneuerung coram publico kund zu tun. Ich möchte Herrn Llambi gewiss nicht das ihm von der Lokalpresse verliehene Prädikat „Fernsehstar“ absprechen. Wenn ich den Artikel im Bad Vilbeler Anzeiger jedoch richtig interpretiere, bin ich mir nicht sicher, ob solche „Aktionen“ des Stadtmarketings Sinn machen.
Positiv erwähnenswert ist, dass Herr Llambi sich für die Umgestaltung der Stadt und die Verwirklichung der damit verbundenen Projekte ausspricht. Jedoch habe ich kein Verständnis dafür, das historische Kurhaus abzureißen und durch ein weiteres „Kulturzentrum“ zu ersetzen, obgleich wir bereits eines haben, wenn es sich auch nicht unbedingt im Zentrum befindet. Gerade mit dem Kurhaus verbinden viele Bad Vilbeler nicht nur die Identität einer Stadt, die immer noch den Titel „Bad“ tragen darf, sondern auch zahlreiche historische Begebenheiten und Erinnerungen. Und ohne Kurhaus würde eben dieser Titel „Bad“ endgültig ad absurdum geführt. Ein umfangreich saniertes und optisch wieder an seinen historischen Charakter angepasstes Kurhaus (ohne diese architektonische „Verzweiflungstat“ in Form einer optikzerstörenden Stahltreppe), wäre eine wirkungsvolle Brücke zwischen Tradition & Moderne und eine ebenso psychologisch wichtige Verbindung zwischen den älteren und jüngeren Mitbürgern dieser Stadt.
Rainer Diehl, Bad Vilbel