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Klassik im Gotteshaus – Musikerehepaar startet zusammen mit der Gemeinde die „Groß-Karbener Kirchenkonzerte“

Karben. Leise tönen Trompetenklänge aus der evangelischen Kirche Groß-Karben an das Ohr des Passanten. Oh, wie schön, ein Konzert? Bisher nicht, aber das wird sich im Dezember ändern. Dann gibt es den Auftakt zu den neu aus der Taufe gehobenen „Groß-Karbener Kirchenkonzerten“.

„Ich übe in der Kirche“, erklärt Markus Bebek. Als er mit seiner Familie vor etwa einem Jahr nach Groß-Karben zog, hat er einmal beim Pfarrer angefragt. Bebek, 1975 in Nürnberg geboren, ist Berufsmusiker; er spielt im Frankfurter Museums- und Opernorchester und bekleidet dort die Position der stellvertretenden Solo-Trompete.

Die Absprache mit der Kirche verlief ohne Probleme, er darf im Gotteshaus proben und „ich begleite hin und wieder den Gottesdienst auf meiner Trompete“, so Bebek. Diese positiven Erfahrungen und der schöne Klang in der Kirche haben in Markus Bebek die Idee einer Kirchenkonzert-Reihe wachsen lassen. Er trug seine Vorstellungen Pfarrer und Kirchenvorstand vor und erntete Begeisterung. So folgte die Umsetzung der Idee in die Tat schneller als gedacht.

„Für uns gehört Musik zur Kirche“, stellt Pfarrer Sven Hebisch die Haltung des Kirchenvorstandes dar. Es gibt eine lange Tradition geistlicher Musik und die Möglichkeit der Kirchenkonzerte „ist ein sehr schönes Angebot“, so der Pfarrer. Musik belebt Kirche und Gemeinde und trägt zum kulturellen Angebot in der Stadt bei. „Und vielleicht“, so der Kirchenmann, „werden die Konzerte für den ein oder anderen Anlass sein, wieder einmal die Kirche zu besuchen.“

Das Besondere an der neuen „Groß-Karbener Kirchenkonzert“-Reihe: Die Einnahmen aus den Konzerten gehen an den Förderverein der Kirchengemeinde. Die auftretenden Künstler sollen durch Sponsoren finanziert werden. Das erste Konzert ist Dank einer Zusage durch Bürgermeister Guido Rahn seitens der Stadt Karben gesichert, so Bebek. Markus Bebek und seine Ehefrau Lydia Blum, eine freischaffende Cellistin, kümmern sich um die Konzertorganisation, sprechen Künstler an, stellen das Programm auf und suchen spendable Geldgeber und Kulturmäzene. Die Kirchengemeinde fungiert als Veranstalter, stellt die Kirche und Personal für die Konzerte zur Verfügung. Der Eintritt beträgt 10 Euro an der Abendkasse, ermäßigt 5 Euro für Schüler und Studenten. Nutznießer ist der Förderverein, der damit seine Projekte finanzieren kann.

Zunächst sind für das nächste Jahr drei Konzerte anvisiert. „Wir haben viele Kontakte, die wir natürlich nutzen werden“, so Blum. Die musikalische Ausrichtung , erklärt Bebek, „liegt in ernster Musik und berücksichtigt die so vielfältige Kirchenmusik“.

Für beide Musiker ist ihr Mitwirken in der Kirche wichtig. „Wir leben hier, sind gut aufgenommen worden, der Sohn hat einen Kindergartenplatz, und wir wollen in die Gemeinde hineinwirken, uns einbringen“, sagen Blum und Bebek. Blum kommt aus einem Pfarrhaus, hat mit den Geschwistern im Posaunenchor der Kirche musiziert. „Alle Geschwister haben Klavierunterricht erhalten und mit 11 Jahren durfte ich mir mein Instrument aussuchen. Es war das Cello“, erinnert sich Blum. Auch Markus Bebek ist über die Kirche zur Musik gekommen. „In Nürnberg ist die Tradition der Posaunenchöre in der Kirche ganz stark. Da habe ich die Trompete kennengelernt“, sagt er.

Für das erste Groß-Karbener Kirchenkonzert am Dienstag, 7. Dezember, holt sich Markus Bebek Kollegen aus dem Opernorchester Frankfurt dazu. An der Trompete sind Matthias Kuwalczyk und Bebek zu erleben und an der Posaune Jeroen Mentens und Manfred Keller. Das Quartett spielt „Adventmusik aus vier Jahrhunderten“ mit Werken von Händel, Bach und Bruckner. Texte steuert Pfarrer Hebisch bei. Beginn ist 19.30 Uhr.

Wer die Groß-Karbener Kirchenkonzerte als Sponsor unterstützen möchte, kann sich an Markus Bebek wenden, Mobil (0177) 2172495 oder E-Mail m.bebek@gmx.de.