Karben. Mit einer Selbstverpflichtung will die Stadt sich um den Klimaschutz verdient machen. Dazu tritt sie dem landesweiten Kommunalbündnis „Hessen aktiv“ bei. Dass die Stadtverordneten einstimmig abstimmen, kommt allzu oft nicht vor. Doch wenn es um den Klimaschutz geht, stehen sie beisammen. Besonders, wenn das gemeinsame Bekenntnis nichts kostet. Die Charta des Landesmodells „Hessen aktiv: 100 Kommunen für den Klimaschutz“ will die Stadt nun unterschreiben und sich damit deren Zielen unterwerfen.
So beschlossen die Stadtverordneten den Vorschlag der CDU. Nachdem die Stadt „bereits vielfältige Maßnahmen hinsichtlich Umwelt und Energie auf den Weg gebracht hat“, sei dieser Schritt „nur konsequent“, findet Friedrich Schwaab (CDU).
Erst vor wenigen Wochen riefen die Parlamentarier für die Stadtwerke den Betriebszweig Energie ins Leben, um dort ins Geschäft mit Ökostrom einzusteigen. Binnen dieses Jahres wollen die Stadtwerke eine Dreiviertelmillion Euro in Solaranlagen auf kommunalen Dächern investieren, um die Einspeisegarantien mitzunehmen, bevor diese sinken. Gleichzeitig will Bürgermeister Guido Rahn (CDU), dass sich die Stadt an der neuen Biogasanlage beteiligt, die zwischen Groß-Karben und Heldenbergen entstehen soll. Erstens, um an künftigen Erträgen beteiligt zu sein und zweitens, um beim Wie des laufenden Betriebs und dem Wo der Anlieferungen direkt mitreden zu können.
Dass es mit dem Beitritt auch nötig wird, einen Aktionsplan auszuarbeiten, erinnert Manfred Winter (SPD). „Da wird Arbeit auf die Verwaltung zukommen.“
Auf noch mehr Aktivitäten hofft auch Grünen-Fraktionschef Gerrit Rippen. Der Aktionsplan beinhalte zwar keine einzige verbindliche Verpflichtung für die Stadt. „Aber wir sind auch für grüne Symbolik zu haben“, räumt er ein. Mehr als das wolle er umsetzen, sagt der Bürgermeister: Jährlich werde er dazu Bericht erstatten, wie die Stadt mit dem Umsetzen der Ziele vorankomme. (den)