Karben. 100 Schüler von Förderschulen werden seit Oktober 2009 im bbw während des anderthalbjährigen Förderprojekts – finanziert von der Regionaldirektion Hessen der Bundesagentur für Arbeit, der Fraport Stiftung „Pro Region“ und dem Hessischen Kultusministerium – auf den Einstieg in das Arbeitsleben vorbereitet. In fünf Modulen werden die Schüler fit für die eigene Berufswahl gemacht.
„Dabei lernen die Jugendlichen, ihre eigenen Fähigkeiten und Neigungen realistisch einzuschätzen“, erklärt bbw-Projektleiter Andreas Künzel. „Ziel ist, dass die Schüler am Ende des Projekts in der Lage sind, einen Berufswunsch für sich zu formulieren und Betriebe für Schülerpraktika auszuwählen, um später eine passende Ausbildungs- oder Arbeitsstelle zu finden.“
Um die Jugendlichen emotional zu erreichen, wurde ein aktivierender Auftakt gewählt: Durch den Bau von Jonglage-Stäben und eine kurze Einführung in das Jonglieren entstand eine motivierende Arbeitsatmosphäre. Im ersten Modul wurden dann die berufsspezifischen Kompetenzen der Schüler erhoben und festgestellt. Abwechslungsreiche Übungen im handwerklichen und theoretischen Bereich helfen den Schülern, ihre Neigungen, Fähigkeiten und Begabungsschwerpunkte kennenzulernen.
Im zweiten Modul konnten die Schüler verschiedene Arbeitsbereiche unter realistischen Bedingungen ausprobieren. „Ich habe in der Textilreinigung mitgearbeitet, das war toll. Ich hätte gar nicht gedacht, dass die Arbeit da so vielseitig ist. Jetzt suche ich mir noch ein Praktikum in dem Bereich“, erzählt der 15-jährige Nikola begeistert. Das an die praktische Erprobung anschließende „Training arbeitsweltbezogener Sozialkompetenzen“ setzte sich dann mit Rollenspielen und anderen Übungen damit auseinander, welche Regeln und Normen für einen erfolgreichen Berufseinstieg wichtig sind. In den nächsten Modulen folgt ein professionelles Bewerbungstraining und die abschließende Auswertungsphase.
Besonders deutlich zeigt sich der Erfolg an den geringen Fehlzeiten und der Abbruchquote von weniger als fünf Prozent. Ebenfalls positiv ist die Einbindung der Eltern ins Projekt verlaufen. Bei regelmäßigen Treffen erhalten die Eltern Informationen über die beruflichen Perspektiven ihrer Kinder und können unterstützend mitwirken. „Die Nachhaltigkeit ist schon jetzt durch die Zusammenarbeit mit dem Kultusministerium, den Schulen, den Agenturen für Arbeit und die Einbindung der Eltern gesichert“, erklärt bbw-Geschäftsführerin Renée Eve Seehof. (zlp)