Bad Vilbel. Mit dem Ziel, im nächsten März die absolute Mehrheit der Bad Vilbeler CDU zu brechen, geht die FDP unter bewährter Führung in den Kommunalwahlkampf. „Wir können ein phantastisches Ergebnis erreichen, wenn wir unser Potenzial nutzen“, ist Vorsitzender Kai König überzeugt.
11,3 Prozent bei der Bürgermeisterwahl seien ein „sehr gutes Ergebnis, das deutlich macht, dass die FDP kein Anhängsel der CDU, sondern eine ernstzunehmende Kraft ist“, stellte Kandidatin Gesine Wambach am Freitag bei der Mitgliederversammlung im Ahrenshof fest. Im August verlegt sie ihren Wohnsitz von Friedberg nach Gronau. Sie habe im Wahlkampf diese Stadt gut kennengelernt – und „gelernt, mit Bad Vilbel zu leben“, bemerkte sie augenzwinkernd. Allerdings machten König, Fraktionschefin Heike Freund-Hahn und Schatzmeister Joachim Weihl deutlich, dass der Bürgermeisterwahlkampf eine personelle und finanzielle Kraftanstrengung gewesen sei, wie sie nicht jedes Jahr zu leisten sei. Dennoch werde der kleine Ortsverein mit konstanter Mitgliederzahl um 50 auch die sechste Wahl innerhalb von drei Jahren stemmen, versicherte der Vorsitzende.
Mit ihren Veranstaltungen und Themen will die FDP viele Bürger ansprechen. Ihren Landesvorsitzenden und stellvertretenden Ministerpräsidenten Jörg-Uwe Hahn aus Dortelweil sehen die Vilbeler Liberalen als „Lokomotive“. Ohne ihn gäbe es weder die Nordumgehung noch die Ansiedlungspläne der Europäischen Schule in der bekannten Form. „Wir bewegen für Bad Vilbel etwas mit“, so König. Die Kritik am Baustellenmanagement im ersten Abschnitt der Friedberger Straße habe zu vorbildlichen Veränderungen und sogar zu einer eigenen Website geführt. „Solche Verbesserungen auf unsere Initiative freuen uns.“
Im Stadtparlament handle die Fraktion „nach eigener Überzeugung, nicht nach Chic“, unterstrich Freund-Hahn. Die Ansiedlung von Segmüller und weiteren Gewerbes im Quellenpark werde von der FDP positiv gesehen. Das sei auch in Gesprächen mit dem Innenstadtgewerbe deutlich gemacht worden. Denn auswärtige Kunden würden nach Bad Vilbel gelockt und viele von ihnen auch in die Innenstadt – „wenn diese attraktiv ist“. Deshalb komme der Neuen Mitte eine zentrale Bedeutung für die Belebung zu.
Das Bürgerbegehren zur Mediathekbrücke im Mai habe wichtige Hinweise gegeben, wie Kommunalpolitik künftig besser funktionieren kann: Die Bürger müssten von Beginn an in Entscheidungen eingebunden werden, aber dann auch Entscheidungen akzeptieren. Auch in der FDP gab es unterschiedliche Meinungen. Aber nach ausführlicher Diskussion habe man sich auf eine Linie geeinigt. Freund-Hahn: „So funktioniert Demokratie.“
„Die FDP macht in Hessen mit der CDU erfolgreiche Politik – trotz Berlin“ unterstrich Jörg-Uwe Hahn. Es gebe keine Bedenken über die Wahl von Volker Bouffier (CDU) zum Ministerpräsidenten am 31. August. Trotz offener Diskussion werde „bei den hessischen Liberalen nicht unter, ja nicht einmal in die Nähe der Gürtellinie geschlagen“.
Bei der Wahl des Bad Vilbeler Vorstandes der Liberalen wurden Vorsitzender Kai König, seine Stellvertreter Raimo Biere und Klaus Wessel sowie Schatzmeister Joachim Weihl bestätigt. Ebenfalls einstimmig fiel die Wahl auf die bisherigen Beisitzer Ottmar Dauterich, Sylvia Michler-Schirrmeier, Klaus-Peter Kubitza, Stephan Gortner, Jens Steegers sowie Neuling Marcus König. Heike Freund-Hahn gehört dem Vorstand als Fraktionsvorsitzende an. Rechnungsprüfer sind Kai-Uwe Hahn und Felix Rodolphi.