Karben. Die Jugendfeuerwehren der Stadt sind am Samstag zum Stadtwettkampf angetreten. Auf dem Gelände des Feuerwehrhauses Am Breul maßen sechsköpfige Staffeln aus Groß- und Klein-Karben, Burg-Gräfenrode und Rendel ihr Können. Den ersten Platz errang die Staffel aus Klein-Karben – und machte sich damit selbst ein Geschenk zum diesjährigen 50. Geburtstag.
„Zieh, zieh!“ ruft Nadin (12) und Florian (16) rennt in seinen schweren Sicherheitsstiefeln so schnell er kann. Den Löschwasserschlauch zieht er hinter sich her, ihn fest in den behandschuhten Händen haltend. Dann kuppeln die beiden Jugendlichen die Schläuche zusammen, während weiter vorne schon ihr Spitzenmann Marc (16) auf den Anschlussschlauch wartet.
Vier Löschwasserschläuche müssen bei dieser Schnelligkeitsübung zusammengekuppelt werden, um über eine Wegstrecke von 60 Metern die Wasserversorgung aufzubauen. Mit Geschick erledigt die sechsköpfige Staffel der Jugendfeuerwehr Rendel diese Aufgabe, zu der auch das anschließende sorgfältige Aufrollen der Wasserschläuche gehört.
Die vier Punktrichter schauen genau zu und füllen ihre Bewertungsbogen aus. „Ihr wart gut in der Zeit“, sagt der Rendeler Jugendfeuerwehrwart Christian Goldbeck zufrieden. Aus drei Teilen besteht der Wehrkampf, den in diesem Jahr die Jugendwehr von Klein-Karben organisierte: eine Schnelligkeitsübung, eine Löschübung, ein Theorieteil. Viel Spielraum gibt es bei den praktischen Übungen nicht, sie werden nach den bei Lösch- und Hilfeeinsatz geltenden Feuerwehr-Dienstvorschriften ausgeschrieben. „Die Mitglieder der Jugendwehren sind die Einsatzkräfte von morgen“, erläutert Stadtjugendwart Andreas Vetter. „Sie müssen im Prinzip alles das lernen und können, was von der Einsatzabteilung verlangt wird.“ Dem Nachwuchs sind die Vorschriften längst in Fleisch und Blut übergegangen. „Am schönsten ist die FWDV 3“, sagt Nadin und meint damit eine Übung, die einen Löscheinsatz nachstellt.
Die Wettkampfstaffel der Klein-Kärber Jugendwehr macht sich als erste für die Übung bereit. Sorgfältig mustern die Jungbrandschützer Marvin, Max, Ramona, Max, Jerome und Jan die Geräte: Tragkraftspritze, Standrohr, Wasserschläuche, Strahlrohre, Verteiler, Handlampen. Jugendwart Christoph Häusler, der wie alle Jugendwarte ein aktiver Feuerwehrmann ist, stellt sich dazu und mahnt, alles genau zu prüfen.
Staffelführerin Ramona (11) zieht sich die Handschuhe an, alle stellen sich auf, und Ramona sagt den Einsatz an. Dann geht alles rasend schnell. Max (16) wirft den ersten Schlauch aus und sein Namensvetter kuppelt ein Ende an die Tragkraftspritze an. Währenddessen ist Ramona schon mit dem Verteiler und einem zweiten Schlauch nach vorne gesprintet.
Marvin und Max vom Wassertrupp schnappen sich das Standrohr, montieren es am Hydranten zum Wasseranschluss. Da sind auch schon Jan und Jerome vom Angriffstrupp nach vorne geflitzt, um Schläuche und Strahlrohr anzukuppeln. „Wasser marsch!“, ruft Staffelführererin Ramona. Der Schlauch füllt sich. Keine drei Minuten sind vergangen, da spritzen Marvin und Jerome nacheinander die Fallklappen um. „Wasser halt!“, rufen sie dann. Die Zuschauer klatschen Beifall. Die Punkteauswertung ergibt, dass die Klein-Kärber Staffel die Nase vorne hat. Sie kann wie im Vorjahr aufs Siegertreppchen steigen.