Bad Vilbel. So viel Zeremonie entspricht dem Anlass: Kurz nach 20 Uhr zerschneidet Architekt Tapio Kasper am Dienstag vergangener Woche im Foyer ein rotes Band. Dieser Akt schreibt ein Stück Geschichte des Bad Vilbeler „Hotel am Kurpark“. Hotelier Thomas Kester kann sich bei der offiziellen Eröffnung des Hauses über den Applaus einiger Dutzend geladener Gäste aus Vilbeler Politik, Vereinen und Wirtschaft freuen.
Der Massenheimer Planer unterstreicht, der in einer Frist von zwei Jahren entstandene Bau bereichere die Stadt, biete dank entsprechender Räumlichkeiten auch Kultur und Muse Raum.
Optimistische Prognosen hat Rathauschef Thomas Stöhr (CDU) zur Hand , der von einem „attraktiven Aushängeschild“ für Bad Vilbel spricht: „Der Standort stimmt, da werden die Gäste nicht ausbleiben“.
Der Bürgermeister lobt in seinem Grußwort Mut und Entschlusskraft des Unternehmers Kester , erinnert an die hürdenreiche Zeit mit Terminproblemen und die vielen Kritiken am Projekt des in der Stadtverordnetenversammlung für die Christdemokraten präsenten Beherbergungsunternehmers. Eine Bonbonniere hat Stöhr Kester mitgebracht, „Nervennahrung für Sie“, wie er mit einem Lächeln anmerkt.
„Allzeit unternehmerischen Erfolg und Freude an seinem Werk“, das wünscht Rüdiger Wiechers, Stadtrat und Bad Vilbels „Beauftragter für Wirtschaftsförderung“, Kesters Familienbetrieb. Auf einer „hässlichen Parkplatzecke“ sei ein „Glücksfall für uns alle“ entstanden, der laut Stadtrat Wiechers „der dringenden Revitalisierung der Innenstadt“ dienlich sei. Kesters Elan könne zu weiteren städtebaulichen Schritten animieren. Da dürfe es nun kein Zaudern mehr geben, fordert er erneut öffentlich (und wie seit geraumer Zeit): „Es geht, wir müssen es nur wollen!“
Kester sieht sein um den Neubau erweitertes, seit 1975 familiengeführtes Hotel, das nun über insgesamt 63 Zimmer und Appartements verfügt und damit seine Kapazität verdoppelt hat, als einen „Ort zum Wohnen, nicht nur zum Schlafen“. Mit dem integrierten öffentlichen „Café am Kurpark“ schaffe das Hotel einen weiteren attraktiven Anlaufpunkt in Bad Vilbels Mitte, bei einem „moderaten Preisniveau“.
„Schließlich wollen wir“, sagt der 50-Jährige, „nicht mit Frankfurt konkurrieren, sondern unser eigenes Süppchen kochen und mit Wonne auslöffeln lassen!“
Apropos Wonne: Die Gaumen verwöhnte Kesters Team mit einem Buffet aus Cocktail-Salaten sowie kalten und warmen Kanapees. Sie reichten von der „Pyramide von Reh und Pfifferlingen mit Sauce Cumberland“ bis zur „Quiche mit Schafskäse“.
Der Aufenthalt in Morpheus’ Armen kostet im Stammhaus, also dem bisherigen Hotelgebäude in der Parkstraße, von 65 bis 160 Euro pro Nacht.
Kester hat nach eigenen Angaben für die Erweiterung seines Betriebes „einen mehrstelligen Millionenbetrag“ investiert. (zlp)