Karben. Die 39 Reihenhäuser auf dem Gelände des bisherigen König+Neurath-Werkes in Klein-Karben sollen komplett an einen Kapitalanleger verkauft werden. Damit wirft Investor Rolf König junior seine Pläne für das anfänglich umstrittene Bauprojekt „An der Loh“ zwischen Rendeler Straße und Platanenweg um. Bisher sollten die Gebäude auf dem 7500 qm großen Teil des 1,45-Hektar-Areals einzeln verkauft werden. Weil der Kapitalanleger eigene Ideen einbringe, habe man neue Gespräche mit der Stadt aufgenommen, berichtete Rolf König.
Über die neuen Ideen möchte er derzeit nichts sagen. „Dazu machen wir uns noch Gedanken“, erklärt der Königsteiner Vermögensverwalter. „Die Ideen sind noch nicht ausgereift.“ Klar sei nur, dass weiterhin Wohnnutzung vorgesehen sei. „Das würde ich gerne so lassen“, sagt König. Allerdings gebe es „schönere Ideen“, um die Wohnlage noch attraktiver zu machen. Bei den Gesprächen mit der Stadt solle geklärt werden, welche Änderungsmöglichkeiten im laufenden Planungsverfahren noch möglich seien.
Denn die Vorgabe der Stadtverordnetenversammlung, auf dem Gelände nur 39 Reihenhäuser zu bauen, „macht den Verkauf nicht einfacher“, sagt König. Der Verkauf sei noch nicht gestartet. Zudem sei derzeit der freie Verkauf von Reihenhäusern „nicht so schmackhaft“, weil immer mehr Grundstücke auf den Markt drängten. Statt ursprünglich familienfreundlich um die 200 000 Euro sollen die Häuser nun bis zu 285 000 Euro kosten. Der Einstieg des neuen Käufers komme da wie gerufen.
Aufgehalten wird die Planung derzeit von einem neuerlichen Verkehrsgutachten, dass das Gelnhäuser Amt für Straßen- und Verkehrswesen im Zuge der Offenlegung des Bebauungsplans eingefordert habe. Demnach muss die Zufahrt geändert und Platz gemacht werden für eine Abbiegespur auf der Rendeler Straße. Damit muss das Gelände des geplanten Supermarkts um einen Meter nach hinten rücken. Mit Rewe als künftigem Marktbetreiber seien die Verträge inzwischen unterschrieben, berichtet Rolf König. Nun würden die Vorstellungen der Rewe, was die Gestaltung des Gebäudes betreffe, abgestimmt.
Trotz der veränderten Vorzeichen ist König zuversichtlich, seinen Zeitplan einzuhalten. Der sehe vor, dass bis Oktober 2008 „die ersten Kunden einkaufen gehen können“. Allerdings: Bislang hat der bereits für den vergangenen Herbst angekündigte Abbruch des alten König+Neurath-Werkes erst in kleinen Teilen begonnen. Noch immer sind K+N-Mitarbeiter dabei, brauchbare Bauteile aus den Hallengerippen für das neue Werk des Büromöbelherstellers zu demontieren. Der Gesamtabbruch der Gebäude solle erst zusammen mit der Baugenehmigung beantragt werden, erklärt König.
Bis dahin muss der um die Anregungen aus einem ergänzten Verkehrsgutachten erweiterte Bebauungsplan im Parlament genehmigt werden. Auf diese Zuarbeit Königs wartet man im Rathaus noch. Auch innerhalb der Koalition wartet man gespannt auf die neuen Pläne. Keinesfalls werde die Koalition mehr als 39 Häuser zulassen, so CDU-Fraktionschef Mario Beck. Das Umschwenken mit seinem Konzept sieht König aber ganz gelassen. (fnp/d)