Bad Vilbel. „Meine Küche brennt“, rief die Dortelweilerin Ursula Rizzo aus der Bahnhofstraße am Donnerstag aufgeregt ins Notruftelefon 112. Ein Küchenbrand in einem Dortelweiler Geschäfts- und Wohnhaus hat am Donnerstagabend vergangener Woche einen Schaden von 20 000 Euro verursacht.
„Hausbrand im alten Ortskern von Dortelweil, drei Personen werden vermisst“, lautete der Einsatzalarm der Leitstelle in Friedberg. Er ging um 19.15 Uhr über Funkmeldeempfänger an die Wehrleute der Freiwilligen Wehren in Dortelweil, der Kernstadt und auf dem Heilsberg. Die Einsatzleitung übernahm Stadtbrandinspektor-Vize Karlheinz Moll. Auch Polizei, DRK und die Brandschutzaufsicht des Wetteraukreises wurden alarmiert. „Dies ist üblich, wenn Atemschutzgeräteträger eingesetzt werden“, betont Kreisbrandinspektor Michael Kinnel.
Wenige Minuten nach dem Alarm meldete die Dortelweiler Wehr Probleme mit den Funkmeldeempfängern. Im Stützpunkt sei zu wenig Personal eingetroffen. Darauf löste die Leitstelle für Dortelweil Sirenenalarm aus und alarmierte die Gronauer und Massenheimer Wehren über Funkmeldeempfänger. Trotz der technischen Panne traf die Dortelweiler Wehr um 19.22 Uhr am Einsatzort ein. Kurz darauf waren alle anderen ebenfalls da, vermerken Aufzeichnungen. Acht Männer mit Atemschutz kämpften sich durchs verqualmte Treppenhaus in das zweite Obergeschoss desWohn- und Geschäftshauses vor. Die Heilsberger Wehr war mit ihrem Leiterwagen im Einsatz. Ein Bewohner, der eine Rauchgasvergiftung erlitt, musste in eine Klinik eingeliefert werden, so die Polizei. Weitere Personen befanden sich nicht im Gebäude. Die Wehrleute löschten mit Wasser. Die Küche ist verwüstet. „Durch die hohe thermische Belastung sind Elektrokabel geschmolzen. Die Wohnung ist unbewohnbar“, so Moll. „Meine fünfjährige Tochter Beatrice hat am Herd gespielt“, sagte Ursula Rizzo der Wehr. Eine auf einer Herdplatte in Brand geratene Plastikschüssel könnte, so teilte die Polizei gestern mit, das Feuer verursacht haben.