Karben. Es scheint langsam zur Tradition zu werden in Burg-Gräfenrode: Das Maibaumstellen als Spektakel für die Zuschauer und Event für das ganze Dorf.
Eine Schar Menschen hat sich um das Feuerwehrhaus in Burg-Gräfenrode versammelt. Sie alle sind mit Fotoapparaten bewaffnet. Immer wieder richtet sich der Blick der Menschen in Richtung der umliegenden Straßen. Sie warten auf gut ein Dutzend Feuerwehrmänner, die mit einer fast 17 Meter langen Tanne zu Fuß anrücken. Kaum dort angekommen, packen alle Kameraden gemeinsam an, um den kahlen Baum mit einem traditionellen weiß-blau gestreiften Kranz zu schmücken.
Es blitzt von allen Seiten. „Wie schön“, schallt es vom begeisterten Publikum. Es ist nicht einfach, den wuchtigen Baum in die Höhe zu hieven. Am Dachfenster stehen bereits zwei Kameraden, die mit zwei Seilen ausgerüstet, von oben mithelfen. „Das ist eine Gemeinschaftsleistung. Jeder ist auf den anderen angewiesen“, weiß der Vorsitzende der Freiwilligen Feuerwehr Burg-Gräfenrode, Michael Gerber. Anfang der Woche erst wurde der Baum nach Absprache mit dem Revierförster von den Feuerwehrmännern gesägt und in einem Roggauer Gasthof gelagert.
Die Idee, auch im Roggau einen Maibaum zu stellen, stammt von der Partnerwehr aus dem österreichischen Hirschhausen, wo die Tradition des Maibaumstellens seit Jahren gepflegt wird, wie Gerber berichtet. Das Essen mit Weißwürsten, Weizenbier und Brezeln war zünftig und fand bei den Besuchern reißenden Absatz. Und so wurde es so richtig bayerisch gemütlich im idyllischen Roggau.
Bis Ende Mai wird der bunt verzierte Baum stehen bleiben. „Wir überlegen, den Stamm für nächstes Jahr zu behalten und ihn weiß-blau zu streichen“, erzählt Gerber. „Lediglich die Krone würde dann immer neu draufgesetzt.“ (sdr)