Bad Vilbel. Modernere Technik, aber auch zusätzliche Mitglieder brauche die Feuerwehr, um auch künftig einsatzfähig zu sein. Das sagte Ralf Ackermann, der wiedergewählte Präsident des hessischen Feuerwehrverbandes bei der Verbandsversammlung in Bad Vilbel. „Frauen sind Katastrophen gewachsen“, lautete eine der positiven Botschaften der Verbandsversammlung des Landesfeuerwehrverbandes Hessen (LFV). Mehr als 78 000 Feuerwehrfrauen sind 2007 in Deutschland aktiv gewesen. Damit lag der Anteil der Frauen bei über 7,5 Prozent und der Mädchen in den Jugendfeuerwehren bei knapp 24 Prozent. Die Tendenz ist steigend, was dem Ehrenamt weiter Auftrieb verleiht.
„Dank eines vermehrten Engagements von Frauen konnte der Abwärtstrend bei den Aktiven im Wetteraukreis nicht nur gestoppt, sondern sogar ins Gegenteil verkehrt werden“, sagte Kreisbeigeordneter Ottmar Lich (CDU) den 200 Delegierten im Saal des Kultur- und Sportforums. In den hessischen Feuerwehren gibt es 500 000 Mitglieder. Im Wetteraukreis sind 4200 Feuerwehrleute in den 146 Feuerwehren des Kreises aktiv.
Lich appellierte an den Gastredner, Innenminister Volker Bouffier (CDU), sich weiter für die Belange der Feuerwehren und deren Ausrüstung einzusetzen. Wichtig sei auch eine höhere Anerkennung des Ehrenamtes für die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren.
Am Rande der Tagung sagte der Vilbeler Stadtbrandinspektor Matthias Meffert: „Die finanziellen Mittel werden für die Aufrechterhaltung der Ausrüstungsstandards und zur Ausstattung der FFW benötigt. Die Leute müssen begreifen, dass die Feuerwehr kein Bittsteller ist. Sie benötigt ihre Ausrüstung als notwendiges Arbeitswerkzeug im Einsatz für die Bürger.“ Wichtig seien die Gelder auch, um Personal zu bekommen. Problematisch sei die Tagesalarmstärke durch Arbeitsstellen sowie Studien- und Ausbildungsplätze außerhalb der Stadt. „Die Tagesalarmstärke nimmt kontinuierlich ab, sie bröckelt“, sagte Meffert.
Auch, der für weitere vier Jahre im Amt einstimmig bestätigte Präsident des LFV, Ralf Ackermann, betonte, dass die Sicherheit der Bevölkerung im Mittelpunkt stehen müsse. Nur mit moderner, angepasster Technik könnten die Wehren ihre Aufgaben bewältigen. „Dazu müssen die Rahmenbedingungen gesichert und ausgebaut sowie neue Mitglieder gewonnen werden“, so Ackermann. Er ist Chef von landesweit mehr als 2600 FFWs, sechs Berufsfeuerwehren sowie 70 Werkswehren. Hessens Innenminister Volker Bouffier teilte mit, dass die Feuerschutzsteuer in diesem Jahr auf 30 Millionen Euro festgelegt wurde. „Damit stehen für den Brandschutz 5,7 Millionen Euro aus originären Haushaltsmitteln zur Verfügung. Das ist so viel wie noch nie. Wir planen für zwölf Millionen Euro aus aktuellen Mitteln und aus Verpflichtungsermächtigungen zu fördern.“ Das seien zwei Millionen Euro und damit 20 Prozent mehr als in den vergangenen beiden Jahren.
Gefördert werde auch der Aufbau von Basisstationen und ein flächendeckendes Netz für den Digitalfunk, kündigte der Innenminister an. Inzwischen seien über 50 Basistationen gebaut und bei 50 die Systemtechnik installiert. „Die ersten Funkgeräte sollen zum Jahreswechsel 2010/2011 ausgeliefert werden“, sagte Bouffier. Seite 9