Karben. Dass es in der nächsten Saison beim KSV Klein-Karben noch Hessenliga-Fußball zu sehen gibt, wird immer unwahrscheinlicher. Die Wetterauer verloren am Gründonnerstag ihr Heimspiel gegen Rot-Weiss Frankfurt mit 1:2 (0:1) und mit 0:3 am Ostermontag auch gegen den VfB Marburg.
Seit 1997 spielen die Wetterauer ununterbrochen in Hessens höchster Fußball-Klasse, jetzt sind sie Tabellendrittletzter und nach drei Niederlagen in Folge ziemlich ratlos. „Gegen wen willst du denn überhaupt noch gewinnen? Das war heute absolut ernüchternd“, sagte Trainer Thomas Dechant.
Dechant und der früher schon einmal als Trainer in Klein-Karben aktive Angel de la Rosa hatten die Mannschaft nach der überraschenden Demission von Peter Rübenach kurz vor dem Ende der Winterpause übernommen und gleich ein 2:1 gegen Urberach gefeiert. Konservieren aber konnte das Team die gute Leistung nicht. Besonders im Angriff lief gegen Marburg kaum noch etwas zusammen. „Wir hätten bis Mitternacht spielen können und kein Tor gemacht“, mutmaßte de la Rosa. „Das Selbstvertrauen fehlt und das wird auch so schnell nicht besser“, vermutete Dechant.
Die Verunsicherung der Klein-Karbener war von Anfang an zu erkennen. Selbst bei anerkanntermaßen technisch beschlagenen Leuten dauerten Ballannahme und Weiterleitung einfach viel zu lange. Marburg dagegen war in Ballnähe fast immer in Überzahl und spielte geradlinig nach vorne. Und die Gäste nutzten in der achten Minute gleich ihre erste Chance – die aus de la Rosas Sicht „gar keine war“. Christoph Weidenhausen wurde auf dem rechten Flügel steil geschickt, passte nach innen und fand dort Valon Ademi, der per Direktabnahme flach ins Eck traf. Der noch zu den besseren Karbenern gehörende Innenverteidiger Christian Männel und sein junger Nebenmann Oliver Howard kamen dabei jeweils einen Schritt zu spät.
Klein-Karben hatte in der 27. Minute die große Chance zum Ausgleich, doch der Kopfball des freistehenden Andreas Baufeldt nach einem Freistoß von Selim Aljusevic geriet zu harmlos. Zwei Minuten später verhinderte der oft allein gelassene Torhüter Robert Cue gegen Weidenhausens Heber das 0:2.
Einmal hatten die Gastgeber dann Grund, mit dem Schicksal zu hadern, oder doch wenigstens mit Schiedsrichter Höpp: Nach einem regelrechten „Bodycheck“ an Baufeldt verweigerte der Unparteiische den eigentlich fälligen Elfmeterpfiff (40.). Eine Minute später köpfte Anton Jencik nach einer Ecke das 2:0.
In der ersten Viertelstunde nach der Pause setzte Klein-Karben alles auf die Karte Angriff – heraus kamen dabei aber fast nur Konterchancen für die Gäste. Gleich die erste führte zum 0:3. Weidenhausens Flanke verwertete Masih Saighani per Kopf (52.). (rst)