Bad Vilbel. Bei der Vorstellung des geänderten Bebauungsplans für die Europa-Schule in Dortelweil regte sich wenig Kritik. Größte Sorge der Anwohner war das zusätzliche Verkehrsaufkommen. „Ich möchte wissen, was Sie davon halten“, begrüßte Bauamtsleiter Erik Schächer die Besucher im Kulturforum. Der zugrunde liegende Bebauungsplan „Auf der Scheer“ wurde für die Schule ein zweites Mal geändert. Das Grundstück am Dortelweiler Ortsrand sollte ursprünglich Standort des Stada-Hochregallagers sein, das später in Florstadt gebaut wurde.
Der Plan bezieht sich auf ein vier Hektar großes Grundstück, wovon knapp 3,5 bebaut werden sollen, erläuterte die Darmstädter Stadtplanerin Birgit Diesing. Die Änderung für das Schulprojekt wurde von den Stadtverordneten am 9. Februar gebilligt. „Wir sind erst am Anfang des Prozesses“, so Schächer. Er rechne dennoch damit, dass das Vorhaben schon im ersten Halbjahr 2010 mit dem Offenlegungs-Beschluss konkretisiert wird. An der Wand des Forums hingen zwei Pläne. Der eine skizzierte den Geltungsbereich des Bebauungsplans, der zweite war eine Skizze des Architekten, der die Bebauung illustrierte. Doch dieser Plan bot nur eine grobe Orientierung – zumal die dort gekennzeichneten Gebäude für Kindergarten und Grundschule erst in späteren Jahren hinzukommen sollen. Lediglich das Hauptgebäude und die Sportplätze sollen gleich entstehen. Wobei die Sportplätze auch aus Lärmschutzgründen auf der dem Wohngebiet entgegengesetzten Seite liegen.
Das Schulgelände soll zum Wohngebiet, aber auch zur Kreisstraße und in Richtung Feld von einer Grünzone umfasst sein, erläuterte Diesing. Erschlossen werden soll das Gelände über die Friedberger Straße (K 10) und die Theodor-Heuss-Straße. Die Parkplätze sollen von der Kreisstraße aus angesteuert werden, wobei die Zufahrt ein paar Meter auf dem bestehenden Feldweg entlang führt. Schächer möchte zwar, dass möglichst viele Schüler zu Fuß, per Rad oder mit dem Nahverkehr kommen, weiß aber, dass der Einzugsbereich der EU-Schule über Bad Vilbel hinausreicht. Deshalb soll es an der Theodor-Heuss-Straße eine Auffahrt geben.
Die Gebäudehöhe soll zwei Geschosse betragen, wobei wegen der Hanglage in Richtung K 10 auch drei Etagen möglich sein könnten. Schächer erläuterte, dass der Schulhof und der Sportplatz durch Terrassierung eingeebnet werden solle, denn das Areal weise Höhenunterschiede von 5,5 bis zehn Metern auf. Als Anregung nahmen die Planer mit, dass es eine Stadtbusanbindung zu der Schule geben solle und dass Schleichverkehr vermieden werden soll. Der Bad Vilbeler Grünen-Vorsitzende Clifford Mattern bat zu prüfen, ob auch eine Solaranlage genutzt werden könne. Er erfuhr, dass bereits an eine Dachbegrünung gedacht worden ist. Sein grüner Parteifreund Peter Paul lobte die Planung mit den großzügigen Grünstreifen am Rand. Ein Redner machte sich bereits Gedanken darüber, dass die Zufahrt Sportplatz auf dem Schulareal groß genug für Getränkewagen sei. Weitere Anregungen oder Kritik an den Plänen nimmt Claus Biermann bis 20. März im Bauamt entgegen, nach Anmeldung, Tel (0 61 01) 60 22 83.