Niederdorfelden. Seine großen, kaffeebraunen Augen schauen hilfesuchend zur Decke im Saal des Bürgerhauses. Plötzlich fällt ihm der Titel wieder ein, den er auf der Taschen-Trompete gespielt hat. „Trompeten-Panda“, sagt Marko leise. Der Achtjährige, der die zweite Klasse der Struwwelpeterschule besucht, spielt seit September 2009 Trompete. Er ist ein „Jeki“-Kid. Ein Grundschüler, der mit Hilfe eines Pilotprojektes die Chance auf eine erweiterte musikalische Grundbildung erhält.
Für die Dauer von drei Monaten bekommt Marko einmal wöchentlich 30 Minuten Einzelunterricht auf der Trompete. „Das Jeki-Projekt macht mir Spaß. Wenn ich groß bin, möchte ich weiter Trompete spielen“, sagt der Junge, dessen Vater Gitarre spielt. Gemeinsam mit 75 Erstklässlern und 48 Zweitklässlern der Struwwelpeterschule zeigte Marko vor 400 Zuhörern sein Können auf der Bühne des Bürgerhauses.
Musikalisch unterstützt wurden die jungen Künstler von sechs Instrumentallehrern sowie Kirsten Bleek von der Musikschule Schöneck-Nidderau-Niederdorfelden. Sie erarbeitete das Programm und war für die Chorarbeit verantwortlich. Das erste öffentliche Konzert des „Jeki“-Projektes konnte sich in der Tat hören lassen.
Besonders deutlich wurde, dass die Kinder mittlerweile über tolle Lernerfahrungen verfügen. So präsentierten sich nicht nur Chorensembles aus den Klassen 1 a, 1 b und 1 c, sondern auch aus der 2 a und 2 b. Da ertönten Xylofon, Triangel oder auch moderne Stabspiele wie die so genannten Boomwhackers. Auch Gitarren-, Streicher-, Holzbläser-, Blechbläser- und Trommlergruppen stellten ihr Können unter Beweis. Ihr Lohn war begeisteter Applaus und zufriedene, stolze Gesichter von Eltern und Großeltern.
Auch Musikschulleiter Michael Winterling und der Schulleiter der Struwwelpeterschule, Harald Schramm, zeigten sich von den dargebrachten Leistungen positiv überrascht. „Wir unterscheiden uns von den anderen teilnehmenden Schulen, indem wir das Projekt einem kompletten Jahrgang und dem Folgejahrgang zukommen lassen“, erklärte Winterling. Dies bedeute allerdings deutlich höhere Kosten. Sponsoren seien dafür besonders wichtig. (gia)