Karben. „We worship you“ singen die sechs Sängerinnen dreistimmig im Refrain und geben mit dem Opener den überwiegend schwungvollen Takt für den Abend vor. Mitklatschen ist erwünscht und wird mal mehr, mal weniger von den rund 70 Zuhörern mitgemacht. Vermehrt und vernehmlich werden die Hände immer erst zum Lied-Ende in Bewegung gesetzt, als Beifall für die Darbietung. Es hat gefallen. Die evangelische Kirche in Rendel, nur von Kerzenlicht erhellt, beherbergte die kleine Schar, die sich zum Konzert der Frankfurter Formation „Sound of Gospel“ am Samstag eingefunden hatte.
Traditionelle und moderne Gospels, wie sie heutzutage in us-amerikanischen Kirchen gesungen werden, haben die Sängerinnen mitgebracht. Gospel heiße Evangelium und künde von Jesus und der Erlösung, der Liebe Gottes und von der Anbetung, den so genannten Worship-Songs, erklärt Nicole Alt, die Leiterin der Gruppe. Sie übernahm die Moderation und spielte auch die Gitarre. Der Mann in der Gruppe, Rainer Zerwes, begleitete die Sängerinnen am E-Piano. Allein zum Spiritual „My life is in your hands“ gesellte er sich zu den Vokalistinnen, gemeinsam singen sie a cappella und klatschen im zweiten, schnelleren Teil ein jeder mit anderem Rhythmus dazu. Beeindruckend! Dass gerade die alten Spirituals in der Sklaverei entstanden sind, daran erinnert Nicole Alt, auch beim Song „Oh, freedom“. Viele bekannte Gospels haben die Frankfurter mitgebracht wie „Glory, glory Halleluja“, „This little light of mine“ oder „Kumbajah my Lord“. In eingängigen Arrangements erklingen die Lieder und laden zum Mitsingen und -summen ein. Aus dem Chor heraus unterbrechen einzelne Stimmen immer wieder in freien Zwischenrufen den Chorus, der sich aus Wiederholungen speist. Bei einzelnen Liedern wie „Going up yonder“ tritt die ein oder andere der Frauen als Solistin in Aktion. „Amazing Grace“ präsentieren drei Sängerinnen, die je eine Strophe singen. Der Rhythmus zum Mitwippen und Mitklatschen wird von wenigen meditativen Liedern unterbrochen wie dem modernen „Emmanuel“. Ein Lied, der seit dem Film „Sister Act“ nicht fehlen darf – „I will follow him“ – erklang auch in Rendel. (cwi)