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Achtung: Betrüger unterwegs – In Vilbel geben sich Drückerkolonnen als Stadtwerkemitarbeiter aus

Bad Vilbel. Vor unseriösen Geschäften warnen die Stadtwerke. Werber gäben sich als Stadtwerke-Mitarbeiter aus, um zum Wechsel des Stromanbieters zu bewegen.

„So etwas gab es immer mal wieder. Pro Quartal meldete sich jemand, doch allein in den vergangenen zwei Wochen hatten wir fünf Fälle, wo Bürger sich nach angeblichen Mitarbeitern von uns erkundigten, die bei ihnen in die Wohnung wollten“, so Rüdiger Milke, der kaufmännische Leiter der Stadtwerke.

Während er und Stadtwerke-Geschäftsführer Ralph Franke dem Reporter von den unseriösen Machenschaften berichten, klingelt erneut das Telefon im Sekretariat von Franke. Zwei weitere Anwohner auf dem Heilsberg seien gerade von falschen Stadtwerkern besucht worden. Die Stadtwerke rufen bei der Polizei an, damit die Betrüger vielleicht noch erwischt werden. Sie hätten sich als Stadtwerker ausgegeben und Einsicht in Strom-Jahresabrechnungen, Kontodaten und Kundennummern verlangt. „Damit hätten sie alles, was sie brauchen, um den Kunden bei den Stadtwerken abzumelden“, erläutert Milke.

Bei den Streifzügen zeigen die Drücker gefälschte Ausweise, zum Teil auch mit Bild und treten meist zu zweit auf.

In der Strombranche gebe es Hinweise auf hohe Fallprämien von bis zu 100 Euro für neue Verträge gezahlt würden, so Stadtwerke-Geschäftsführer Ralph Franke. In Bad Vilbel gibt es für solche Methoden noch keine Beweise, doch Franke, der auch die Viernheimer Stadtwerke leitet, hat dort bereits entsprechende Erfahrungen machen müssen. Nachdem sich dort Kunden mit eidesstattlichen Versicherungen gemeldet haben, konnten die Viernheimer Stadtwerke in die Offensive gehen.

Eine solche Verfügung gelte allerdings nur dort, wo sie erwirkt worden sei, erläutert Ralph Franke. Er betont, dass die Bad Vilbeler Stadtwerke keine Außendienst-Werber beschäftigen. „Wir kommunizieren mit unseren Kunden schriftlich“, betont Franke. Und Milke macht darauf aufmerksam, dass die Stadtwerke-Mitarbeiter nicht nur durch ihre Ausweise zu identifizieren seien, sondern auch an den Signalwesten mit dem Logo der Stadtwerke – „und sie werden nie Unterschriften verlangen.“ Außerdem seien sie durch ihre Dienstfahrzeuge erkennbar.