Bad Vilbel. SPD und Grüne hatten bei ihrer Wahlparty wenig zu lachen. Was bleibt, ist die Hoffnung auf die Zukunft.
Gegen 18 Uhr haben die Bad Vilbeler Genossen im Restaurant „Niddafeld“ Wetten abgeschlossen. Bestimmte deren Durchschnittsergebnis den tatsächlichen Wahlausgang, käme es zu einer Stichwahl: Stöhr knapp unter 50 Prozent, Betschel-Pflügel um die 32. Nur Thomas Neumann tippte auf einen Stöhr-Sieg im ersten Wahldurchgang. „Dass der in diesem tiefschwarzen Kaff verliert, ist sehr unwahrscheinlich“, meint der junge Mann. „Vielleicht bei der nächsten Wahl.“ Viertel nach sechs. SPD-Vorsitzender Udo Landgrebe telefoniert. Seine Miene ist ernst, er geht in eine Ecke des Raumes, 20, 30 bange Blicke folgen ihm. „Ein alkoholfreies Bier?“ fragt die Kellnerin in die Stille. Landgrebe verkündet das Ergebnis aus fünf Wahlbezirken: Mehr als die Hälfte der Stimmen für Stöhr. Kollektives Aufstöhnen. „Selbst 55 Prozent wären ein desaströses Ergebnis für Stöhr“, wiegelt Landgrebe ab. Kurz nach halb sieben ist das Ergebnis aus 20 Wahlkreisen da, die Niederlage sicher. „Bad Vilbel bleibt schwarz. Sie haben es nicht anders gewollt“, meint jemand. Und: „Enttäuschungen sind wir ja gewohnt.“
„Cola-Bier?“ fragt die Kellnerin. Wenig später kommt das vorläufige Endergebnis. Landgrebe verkündet wieder: Konsequenzen ziehen müsse man, aber nicht den Kopf in den Sand stecken. „Die CDU sitzt nicht mehr auf einem ganz so hohen Ross.“ Jetzt gelte es, sich auf die Kommunalwahl im nächsten Jahr vorzubereiten. „Kann ich zahlen?“, fragt jemand. (asla)