Bad Vilbel. Ein verschwundener Ladendieb hat am Mittwoch um 18.15 Uhr vergangener Woche im Nordbahnhof den Zugverkehr für 70 Minuten lahmgelegt. Der Mann, der mit seinem Verhalten insgesamt 47 Züge ausbremste, wird die Konsequenzen daraus nicht selbst tragen müssen, sondern ein Zeitgenosse, der ihm auf den Fersen war: ein Ladendetektiv (37) aus Bad Vilbel. Gegen ihn hat die Bundespolizeiinspektion Frankfurt am Main ein Ermittlungsverfahren wegen eines „gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr“ eingeleitet.
Alles begann mit einer Notbremsung, wie ein Sprecher der Bundespolizei mitteilte. Dazu entschloss sich der Führer einer S-Bahn-Linie S 6, als der 37-Jährige bei der Verfolgung des Ladendiebes aus dem nahen „tegut“-Markt auf die Gleise sprang – just als der aus Richtung Friedberg kommende Zug in den Nordbahnhof einfuhr.
Der Lokführer ging zunächst davon aus, den Unbekannten erfasst zu haben. Denn der Mann war aus seinem Blickfeld verschwunden. Er alarmierte die Polizei. Die sperrte alle Gleise und suchten das Gelände ab. Als ein Unfall schließlich ausgeschlossen werden konnte, hob die Polizei die Sperrung um 19.25 Uhr wieder auf. (zlp)