Karben. Auch eine Fackelwanderung kann auf die Weihnachtstage einstimmen. In Groß-Karben hatte die evangelische Kirchengemeinde zu diesem besonderen Naturerlebnis eingeladen.
„Einmal nicht backen, kochen und putzen“, sagt Katharina Peter (61) frohgemut. Sie hat sich für das vorweihnachtliche Abenteuer ganz anderer Art gewappnet: Die Fackelwanderung von der Groß-Kärber Dorfkirche an der Kurt-Schumacher-Schule vorbei bis hinauf in den Kärber Wald.
Eingeladen hat dazu die evangelische Kirchengemeinde von Groß-Karben. Seit fünf Jahren wird mit diesem gemeinschaftlichen Naturerlebnis auf Weihnachten eingestimmt. „Ich mag so etwas“, sagt Katharina Peter.
Die Ankündigung hat sie in der Zeitung gelesen, und so ist sie extra aus Petterweil gekommen, um ein Licht in der Dunkelheit zu tragen und hinaus in den Wald zu gehen.
Für die zweistündige Wanderung hat sich Katharina Peter wetterfest angezogen und in einer Hand hält sie ihren Wanderstock. Angesichts des Schneematsches und rutschiger Straßen ist das keine schlechte Vorsichtsmaßnahme.
Erst stehen nur wenige Menschen am Treffpunkt und frösteln unter den Lichtern des Weihnachtsbaumes. Dann wird es doch eine Gruppe von etwa 15 Erwachsenen und Jugendlichen. Erst außerhalb der Ortschaft werden die Fackeln angezündet. Das Anbrennen mit Feuerzeug und Streichholz ist etwas mühsam, aber nach wenigen Minuten brennen alle Fackeln.
Sie leuchten nun auf dem Weg durch die Dunkelheit, während die Lichter von Groß-Karben langsam zurück bleiben. Es geht auf dem asphaltierten Wirtschaftweg aufwärts. Füße patschen durch Schmelzwasser, und auch die Feuchtigkeit von oben herab nimmt zu. Doch davon lässt sich niemand die Stimmung trüben. Es wird erzählt, gelacht. Das einzige Kind in der Gruppe malt mit seiner Fackel Lichterkreise in die Luft.
Oben, auf der Kuppe, nimmt der Wald die Gruppe auf. Ein letzter Blick noch zurück auf die Lichter von Karben, dann geht es weiter in den Wald hinein. Unter dem Dach einer Hütte versammeln sich alle und singen Weihnachtslieder, während die Fackeln noch hellen Schein werfen. Auf dem Rückweg verglimmen sie langsam, doch hell wird es dann wieder im Gemeindehaus. Mit Punsch, Gebäck und Gesprächen klingt der Abend gemütlich aus. (ado)