Bad Vilbel. Die als Provisorium angelegten Parkplätze auf dem ehemaligen Minigolf-Gelände hinter dem Kurhaus werden offenbar zu einer Dauerlösung. Denn es fehlt an Geld für das dort geplante Parkhaus. Dieser Neubau, der mehr als 300 Stellplätze geboten hätte, werde auf unbestimmte Zeit zurückgestellt, kündigte Klaus Minkel, der Leiter des Eigenbetriebs Stadtwerke (Immobilien) an.
Die Stadtwerke hätten das Objekt bauen wollen, doch sei die Finanzierungsgrundlage entfallen.
Die Parkhausplätze sollten zum Großteil durch eine Stellplatzablöse für die Neubebauung des Ströbel-Geländes in der Innenstadt bezahlt werden, so Minkel. Es befindet sich im Eigentum der Düsseldorfer Immobilien Treuhand GmbH (ITG), die dort zunächst zwei Kaufhäuser mit 3000 Quadratmeter Fläche bauen wollte (wir berichteten), inzwischen aber deutlich abgespeckte Pläne verfolgt. Dafür, so Minkel auf Anfrage, genügten der Gesellschaft nun eigene Stellflächen auf dem Dach.
Pro Stellplatz waren etwa 10 000 Euro kalkuliert worden. Durch deren Wegfall erhöhe „sich das Risiko für die Stadtwerke erheblich“, argumentiert Minkel. Die für das Parkhaus erwarteten Mittel sollen nun anderweitig verplant werden. Es handelt sich um 600 000 bis eine Million Euro, so Minkel. Diese Planungen könne man „vielleicht schon in diesem Jahr sehen“, kündigte er an.
Minkel erinnerte daran, dass die Stadt noch bis Ende der 80er-Jahre andere Pläne hatte, die nun wieder aktuell seien. Bereits damals habe man den Ausbau des Kurhauses zu einer Stadthalle in Verbindung mit einem Tagungshotel erwogen, um Synergien zu nutzen. Auch sollte damit das Prädikat „Bad“ abgesichert werden.
Zur Schonung des Kurparks sollte eine Tiefgarage entstehen. Erst später habe der frühere Baustadtrat Dieter Peters (parteilos) zusammen mit der ITG die Parkhaus-Variante ins Spiel gebracht.
Nun sollen die Bagger statt bei Ströbel zuerst für die Neue Mitte rollen. Schon nächstes Jahr könnten die Bauarbeiten auf dem Zentralparkplatz beginnen, erwartet Minkel. Er sei zuversichtlich, dass der Stiftungsverwalter Hansgeorg Jehner „die Dinge zu Ende bringt“.
Als Auftakt würde dann die Brücke für die Mediathek entstehen, die zunächst als Baustraße genutzt werden solle. Neben städteplanerischen Gründen für die Mediathek-Brücke gebe es auch finanzielle Argumente dafür, so Minkel. So werde sich Jehners Humanistische Stiftung nur an diesem Standort mit einem Millionenbetrag beteiligen.
Der Parkplatz auf dem Minigolf-Gelände könne so erweitert werden, dass er die wegfallenden 130 Stellflächen des Zentralparkplatzes ersetzen könne, dafür gebe es bereits Planungen. Unter der Neuen Mitte solle es künftig eine Tiefgarage mit, wie schon bisher geplant, 200 Stellplätzen geben.
Nach der Bebauung der Neuen Mitte stehe der Neubau eines Kombibades an. Erst danach, als Schlusspunkt, könne auf dem frei gewordenen Hallenbad-Areal ein Hotel mit Tiefgarage entstehen, erläutert Minkel: „Das ist das große Ziel.“ Wenn dies gelungen sei, könne man über eine alternative Nutzung des jetzigen Parkplatzes am Kurhaus neu nachdenken. Vielleicht könnte dort sogar wieder ein Minigolfplatz entstehen, sagte Minkel.