Bad Vilbel. „Transparentes Verwaltungshandeln, nachvollziehbare Entscheidungen und umfangreiche, zeitnahe Information der Bürger“ sollen die Arbeit von Gesine Wambach prägen, wenn sie Bürgermeisterin wird. Die designierte Kandidatin der FDP stellte sich am Montagabend vor.
„Ich bin politisch engagiert und möchte etwas bewegen“, sagt die 35-jährige Volljuristin, die in Greifswald, Marburg und Frankfurt studierte, vier Jahre in einer eigenen Kanzlei unter anderem in Bad Vilbel gearbeitet hat und seit Januar 2008 im Fachdienst Personal und zentraler Service des Wetteraukreises tätig ist. Dort bekleidet sie auch das Amt der Korruptionsbeauftragten der Kreisverwaltung und Eigenbetriebe.
Wambach ist Ortsgerichtsschöffin an ihrem Wohnort Friedberg. 2005 gründete sie den Kreisverband Liberaler Frauen mit und war bis 2008 Vorsitzende, 2005 und 2006 auch stellvertretende Landesvorsitzende.
Dass Wambach keine Verlegenheitskandidatin ist, unterstreicht die FDP-Fraktionschefin im Stadtparlament, Heike Freund-Hahn. Er freue sich, in Wambach „eine geeignete Person gefunden zu haben, die sofort zu einer Kandidatur bereit war, als ich sie gefragt habe“, so Parteivorsitzender Kai König.
Thematisch will Wambach, die auf Arbeits- und Familienrecht spezialisiert ist, Akzente in der Vereinbarkeit von Beruf und Familie setzen. Konkret: „Das Kindergarten- und Krippenangebot läuft in Bad Vilbel gut, aber man muss es weiter ausbauen.“ Besonderen Wert lege sie auf die Umsetzung des FDP-Parteitagsbeschlusses über eine garantierte Betreuung Unter-Dreijähriger.
Ein weiterer bedeutsamer Punkt sei die Innenstadtentwicklung mit dem Ziel, Gewerbe und Mittelstand zu fördern sowie Bürgern und Gästen gute Einkaufsmöglichkeiten anzubieten in einer Umgebung, die zum Flanieren einlade. Als drittes wichtiges Thema nennt sie unter dem Gesichtspunkt der Gewerbesteuereinnahmen die aktive Wirtschaftsförderung mit besonderem Augenmerk auf Stärkung und Ausbau von Betriebsansiedlungen.
„Ich suche aktiv das Gespräch mit den Bürgern, werde ihre Meinung wahrnehmen und umsetzen, was möglich ist“, versichert Wambach. Freund-Hahn kritisiert: „Bisher bekommt das Parlament nur fertige Verwaltungsvorlagen vorgesetzt, zu denen wir hopp oder topp sagen sollen. Die Bürger erfahren nur Abstimmungsergebnisse.“
Als persönliche Stärken sieht Wambach selbst ihre „soziale Kompetenz“, einen „sehr starken Gerechtigkeitssinn, Zielstrebigkeit und Ehrlichkeit“. Wambach, die ihre Freizeit gern mit Kater Max (3) und Berner-Senn-Schäferhund-Mischling Benny (8) verbringt, gesteht auch ihre Schwächen: „Ungeduld und Schokolade.“ In der Mitgliederversammlung der FDP am 28. Oktober wird sie von ihrer Partei voraussichtlich offiziell als Kandidatin nominiert.