Karben. „Wir sind uns doch alle einig.“ Beide Seiten strapazierten diesen Satz, CDU-Fraktionschef Mario Beck und SPD-Stadtverordneter Rainer Züsch. Einig sind sich alle Parlamentarier, dass sie die marode Schwimmhalle erhalten wollen und dass diese auch weiterhin ein Minus machen wird.
Das aber war es mit der Einigkeit. Dass die Koalitionsideen, die nun ein Planer in ein Konzept gießen soll, „schon fast alle seit 2006 niedergelegt“ seien, mäkelte Züsch. Wenn die Koalition die Sanierung nur durch eine höhere Besucherzahl finanzieren wolle, müssten 37 Jahre lang mehr Besucher kommen, rechnete Züsch vor. Allerdings hatte CDU-Fraktionschef Beck zuvor erläutert, dass die Koalition neben einer Steigerung der Besucherzahl um zehn Prozent auf etwa 100 000 pro Jahr vor allem auf geringere Energiekosten setze. Denn für die Million solle das Bad energetisch saniert werden.
Außerdem will die CDU/FWG/FDP-Koalition unter anderem eine Blocksauna auf der Freifläche bauen und die Umkleiden im Erdgeschoss vergrößern. Dabei seien die Wünsche der Badbesucher eingearbeitet, erinnerte Beck. „Wir haben dabei ein Jahr verloren“, schimpfte Grünen-Fraktionschef Gerrit Rippen. Denn die Idee, die Badegäste zu befragen, hätten die Grünen bereits vor Jahresfrist beantragt. Die Koalition aber lehnte ab. „Erst im Bürgermeisterwahlkampf kam die Koalition auf diese Idee.“
Verloren sei das Jahr nicht, entgegnete Beck: Mittlerweile sei die Sanierung angestoßen worden. Für 250 000 Euro sollten noch in diesem Jahr Umkleiden und Sanitärräume erneuert werden. (den)