Bad Vilbel. War wirklich Weihnachten? Das fragten sich die Betriebshof-Mitarbeiter, die vergangene Woche beim Abbau der städtischen Weihnachtsbäume bei frühlingshaften Temperaturen ebenso schwitzten wie beim Aufstellen vor dem ersten Advent. Um der „Mittagshitze“ mit prognostizierten 16 Grad Celsius zu entgehen, rückten die Männer schon um sieben Uhr aus.
Den Baum am Gronauer Dalles steuerten sie als ersten an. Dann nahmen sie sich die beiden etwa zwölf Meter hohen Prachtexemplare am Dortelweiler Friedhof und in Massenheim vor, um zum Schluss das Bäumchen vor dem City-Hotel noch auf den Lastwagen zu werfen. Die größten Weihnachtsbäume in den Kreiseln am Südbahnhof und in Dortelweil bleiben stehen, bis das Wasser in den Brunnen angestellt werden kann, „damit’s nicht so nackt ausschaut“, erzählt Dieter Krieg vom Betriebshof.
Flott waren die Männer unterwegs. Während Walter Trevello und Fahrer Harald Jehnke mit dem Greifarm am Lkw noch den Gronauer Baum aufluden und in der Stadtgärtnerei zwischenlagerten, waren Florian Weber mit der Kettensäge, Alfredo Cossa und Halil Cigdem damit beschäftigt, den Stamm des Dortelweiler Baumes so weit zu entasten, dass er gefällt werden konnte. „Das ist einfacher, als ihn mit dem Kran in einem Stück aus der Verankerung zu ziehen. Und zerteilt werden muss er ja ohnehin“, erklärte Weber, während er eine Kerbe in den Stamm sägte. Dann der entscheidende Schnitt – doch kurz bevor sich der Baum geschlagen gab, plötzlich Stille. Die Kette der Säge war gerissen. Mit vereinten Kräften drückten die Männer den prächtigen, aber schon arg angeschlagenen Baum jedoch um.
Heute, den 18. Januar holen die Mitarbeiter des Betriebshofes kostenlos die Weihnachtsbäume ab. Die Bäume müssen abgeschmückt und bis um 7 Uhr gut sichtbar am Straßenrand stehen.