Karben. Düster sieht Thomas Görlich die Perspektive fürs Hallenfreizeitbad. „Die Diskussion über die Zukunft muss schnell zu Ende gebracht werden“, findet der SPD-Fraktionschef. Deshalb wollen Görlich und die SPD das Management des Bades für fünf Jahre der Gesellschaft für Entwicklung und Management von Freizeitsystemen (GMF) aus dem bayerischen Neuried übertragen. Sie soll für 40 000 Euro ein Konzept erarbeiten, wie die roten Zahlen etwas reduziert werden können.
„Ohne einen wirklichen Profi im Hintergrund werden wir es nicht schaffen, das Bad zu erhalten“, warnt Görlich. Ordnungsdezernent und Bürgermeisterkandidat Jochen Schmitt (SPD) unterstützt das: Die Stadt habe „kein geschultes Personal, um ein solches Bad zu führen“. Von der CDU/FWG/FDP-Mehrheit aber kommt ein entschiedenes Nein. „Hier müssen Investitionen her und nicht Manager“, findet CDU-Fraktionsvize und Bürgermeisterkandidat Guido Rahn.
Die GMF hatte vorgeschlagen, die Stadt könne für 1,5 bis zwei Millionen Euro einen neuen Saunabereich anbauen und die Flächen der bisherigen Sauna im ersten Stock zu einem Fitnessstudio umbauen. Allerdings: Eigenes Geld wolle die GMF dafür nicht in die Hand nehmen, warnt CDU-Fraktionschef Mario Beck. Sie wolle nur die Betriebsführung übernehmen, jedoch kein wirtschaftliches Risiko eingehen. Das Management koste die Stadt an die 110 000 Euro pro Jahr. „Damit würde fast die Hälfte der Eintrittsgelder nur fürs Management draufgehen“, rechnet Beck vor. Alle Investitionen aber blieben an der Stadt hängen.
Das geforderte Konzept habe die GMF längst vorgelegt, berichtet Beck. Es beinhalte bloß eine „Zielprognose“, um das Defizit um jährlich bis zu 125 000 Euro einzudämmen. Es könnten stark steigende Eintrittspreise drohen, erklärt Beck. Wenn die Stadt wirklich kein geschultes Personal habe, „ist das ein Skandal“.
Eine „andere Lösung“ als GMF wolle die Koalition demnächst vorstellen. Erst seit gut einem Jahr hat die Koalition in der Betriebskommission des Bades das Sagen. Nun wird die Sanierung mit dem Renovieren der Duschen und Umkleiden für eine Viertelmillion Euro in diesem Herbst begonnen. „Wir fangen an, das Bad aufzumöbeln“, sagt Rahn. (den)