Karben. 70 Jahre war Kloppenheim eine eigenständige Pfarrei. Anfang der 50er Jahre kam die Filiale Okarben dazu. Dieser Zeitabschnitt geht am 31. August zu Ende. Die katholische Pfarrgemeinde St. Johannes Nepomuk Kloppenheim und Mariä Geburt Okarben wird künftig Teil der Großpfarrei Karben sein. Pfarrer Günther Loch, der seit zwölf Jahren in Kloppenheim und Okarben als Seelsorger tätig ist, wird deshalb zum 1. September nach Stockheim-Ortenberg versetzt. Der Heldenbergener Kaplan Hubert Ibe Opara soll ab 1. September in Kloppenheim und Okarben aushelfen.
Ab Dezember wird Loch zusätzlich die Pfarrei Ranstadt übernehmen. Die Veränderung sieht er als Herausforderung, dennoch stimmt ihn der Abschied von Kloppenheim und Okarben traurig. „Ich habe mich hier wohlgefühlt und wäre gerne noch geblieben“, betonte er.
Die Veränderung hänge mit der Strukturreform zusammen, die von der katholischen Kirche in Deutschland eingeleitet wurde. „Seither war mir klar, dass meine Jahre hier gezählt sind“, sagte er und erläuterte: „Hauptgrund für die Umstrukturierung ist der Mangel an Priestern.“ Dennoch sei eine Versetzung zum jetzigen Zeitpunkt für ihn überraschend gekommen. Ende Mai habe Weihbischof Guballa mitgeteilt, dass eine Veränderung vorgesehen sei. „Im Turnus von zehn bis 15 Jahren werden Priester in der Regel sowieso versetzt“, berichtete der Geistliche, der es für sinnvoll hält, dass die Kloppenheimer und Okarbener Kirchengemeinde einen eigenen Pfarrer behält und Bedenken gegen die Versetzung hat. „Es besteht noch Gesprächs- und Klärungsbedarf“, sagte er.
So, wie die Wetterlage wechsle, habe es freundliche und trübe Tage gegeben, blickte Loch auf seine zwölf Jahre in Okarben und Kloppenheim zurück. Sein Beruf ist für den Pfarrer die Berufung. Das Theologiestudium absolvierte er in Karlsburg in Siebenbürgen. 1988 wurde er zum Priester geweiht. Zweieinhalb Jahre lang war er in einer Pfarrei in Rumänien tätig. 1991 kam er nach Deutschland und wirkte sechs Jahre für die Caritas in Gießen als Seelsorger. (bdi)