Bad Vilbel. Fast einstimmig votierten die Stadtverordneten für einen Akteneinsichtsausschuss, der sich mit der geplanten Ansiedlung der Radeberger Brauerei beschäftigen soll. Lediglich vier CDU-Abgeordnete stimmten gegen den Grünen-Antrag. Dennoch trage die SPD das Verfahren zur Ermächtigung von Bürgermeister Dr. Thomas Stöhr (CDU), die zur Ansiedlung von Radeberger erforderlichen Verträge zu unterzeichnen, voll mit, erklärte ihr Fraktionsvorsitzender Rainer Fich. Ebenso wie er machte auch Raimo Biere (FDP) deutlich, dass Dr. Stöhr „schnell und diskret“ handeln musste. Dass es bei den Sondersitzungen des Haupt- und Finanzausschusses sowie des Parlaments um Radeberger gehen würde, sei klar gewesen.
Das jedoch bestritt Ulrich Rabl (Grüne). Seine Fraktion habe die Sitzung verlassen, denn sie fühle sich in ihrer parlamentarischen Arbeit behindert. „Unfassbar“ nannte Rathauschef Dr. Stöhr diese Ausführungen des Grünen Rabl. Er habe in einer ausführlichen Präsentation alle Details dargestellt, Fragen beantwortet und in einer Sitzungsunterbrechung Gelegenheit zur fraktionsinternen Beratung gegeben. Doch da hätten die Grünen die Sitzung verlassen. Das schnelle Handeln sei notwendig gewesen, da am Mittwoch vor den Sitzungen die Verhandlungen beinahe gescheitert wären, als der konkurrierende Mitbewerber Obertshausen die Favoritenrolle einnahm.
Das hatten auch alle Fraktionen so verstanden – außer den Grünen. Fich forderte „mehr Vertrauen im Hause“. Vor allem da Hassia-Geschäftsführer Günter Hinkel offensichtlich informiert gewesen sei, ergänzte Klaus Arabin (SPD).
Er habe mit ihm wasserrechtliche Fragen erörtert, so Stöhr. Mit Beteiligten müsse man vertraulich sprechen, sagte Tobias Utter (CDU). Auch Landrat Joachim Arnold (SPD) habe Stillschweigen gewahrt. (bep) Seite 2