BadVilbel/Frankfurt. Es war kein saures Bier, was Rathauschef Dr. Thomas Stöhr und Stadtwerkechef Klaus Minkel in Frankfurt am Main anzubieten hatten. Die Suche der Radeberger-Gruppe, Deutschlands größter privater Brauereigruppe, nach einem neuen, erweiterten Standort für ihre bisher in Sachsenhausen agierende Tochter, die Binding-Brauerei, und eine neue Verwaltung ist folglich auch beendet. Die Unternehmensgruppe hat zugegriffen und einigte sich am Mittwoch, 3. Juni, mit der Stadt Bad Vilbel über den Erwerb eines 22 Hektar großen Baugebietes im nördlichen Bereich des Gewerbegebiets „Quellenpark“, nördlich der Nordumgehung (L3008) zwischen B 3 und Bahn. Dort wird die Brauereigruppe nun neben einer hocheffizienten und auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Brauerei auch eine Abfüllzentrale, eine Logistikdrehscheibe sowie ihre neue nationale Hauptverwaltung bauen.
Der neue Standort soll 2012 den Betrieb aufnehmen. Über Kaufpreis und Details der Vertragsvereinbarungen haben die Vertragspartner Stillschweigen vereinbart.
Der Sprecher der Geschäftsführung der Radeberger Gruppe, Dr. Albert Christmann, und der Bad Vilbeler Bürgermeister, Dr. Thomas Stöhr, zeigten sich zufrieden mit dem gemeinsamen Vertragsabschluss. „Dass damit unsere Neuansiedlung in unmittelbarer Nähe zu unserer bisherigen Heimatstadt Frankfurt erfolgen kann und unsere Mitarbeiter den zukünftigen Arbeitsplatz unproblematisch erreichen werden, rundete die Bewertung für uns ab“, erklärt Dr. Christmann die Entscheidung der Radeberger Gruppe für die Fläche in Bad Vilbel. Und Dr. Thomas Stöhr ergänzt: „Die Stadt Bad Vilbel freut sich darauf, die Radeberger Gruppe und ihre Mitarbeiter ab dem Jahr 2012 als neue ,Heimatgemeinde’ begrüßen zu dürfen. Diese Ansiedlung einer national agierenden Brauereigruppe, dem Marktführer im deutschen Biermarkt, werten wir als ein positives Signal für unsere Stadt – und als wichtigen Schritt und Impuls für die zukünftige Weiterentwicklung unserer Gemeinde.“ Dem Vertragsabschluss der beiden Verhandlungspartner waren intensive Gespräche und Verhandlungen vorausgegangen. Das angebotene Areal nördlich der Nordumgehung zur B3 wird künftig Industriegebiet, sagte Dr. Stöhr. Es ist auch groß genug, um alle Anforderungen der Radeberger Gruppe zu erfüllen und auch eine künftige Entwicklung der Brauereigruppe ohne Kompromisse zu ermöglichen. Die Baureife könne zügig hergestellt werden, betonte Stöhr. In einem scharfen Konkurrenzkampf setzte sich die Quellenstadt gegen eine große Konkurrenz aus dem direkten Umland – und darüber hinaus – durch. „Bei dem Angebot aus Bad Vilbel stimmten einfach fast alle Eckwerte: Wir haben zwar auch harte, aber immer konstruktive und partnerschaftliche Verhandlungen mit den Repräsentanten der Stadt Bad Vilbel geführt, auch um Lösungen und Einigungen gerungen. Aber es hat sich gelohnt“, erklärte Dr. Christmann und fügte hinzu: „Wir sind erleichtert, nach zehn Monaten anstrengender Suche und bei zunehmender Verunsicherung, wo es denn nun hingehen wird, ob wir in Frankfurt bleiben können oder gehen müssen, einen konkreten Zielstandort zu kennen. Das tut uns allen – den Planungsteams, unseren Bauexperten, aber auch unseren Mitarbeitern – wirklich gut.“
Bis zum Zeitpunkt des Umzugs 2012 wird die Radeberger Gruppe ihre Produktion am Sachsenhäuser Berg fortsetzen. Seite 3
Die Radeberger Gruppe KG mit Sitz in Frankfurt am Main entstand im Juli 2002 durch Umbenennung der „Binding-Gruppe“ in „Radeberger Gruppe“. Sie ist ein Geschäftsbereich der Oetker-Gruppe.