Karben. „Ich wollte Golf schon immer einmal ausprobieren. Nach einigen Trainingsstunden merkte ich, wie viel Spaß dieser Sport macht“, sagt der Sechstklässler Timo Geist begeistert, während er an seinem Abschlag feilt und sich die Tropfen von der Stirn wischt.
Diese sind jedoch nicht Beweis von körperlicher Anstrengung. Es ist ein Wolken verhangener, regnerischer Nachmittag. Für AG-Leiterin Katrin Kroiß kein Grund, das Training abzusagen. „Es gibt kein schlechtes Wetter, nur falsche Klamotten“, sagt die Karbenerin, die den Vorschlag zur Golf-AG einbrachte und das Angebot gemeinsam mit Daniel Dietz von der Schulleitung der Kurt-Schumacher-Schule verwirklicht hat.
Hierbei lernen die Kinder und Jugendlichen alles, was sie benötigen, um auf dem Golfplatz bestehen zu können: Putten, Chippen und Pitchen, wie es im Fachjargon genannt wird. „Wir haben mehr als 40 AGs an unserer Schule. Golf jedoch ist etwas wirklich Außergewöhnliches“, betont Hauptschulleiter Daniel Dietz.
Auch Schulleiter Hans-Jobst Krautheim freut sich über das neue Sportangebot an seiner KSS. „Besonderer Dank gilt der Familie Gauterin, die uns Dutzende Bälle und den Platz zur Verfügung stellt“, hebt der Schulleiter hervor.
Lediglich einen Euro pro Trainingseinheit müssen die Nachwuchs-Golfer investieren. Vermehrt sich die Gruppe auf zehn Teilnehmer, wird das Golfen für die Kinder kostenlos. Das liegt auch an der Spende des Bad Vilbeler Golfclubs Lindenhof. Caddy-Master Wolfgang Chodzinski übergab vor wenigen Wochen den Golf-Schülern einige Schläger, mit denen sie nun üben können.
Nur für den Linkshänder Julius Müllner fehlt ein geeigneter Schläger. Von dieser Tatsache abgesehen, gefällt dem Teenager sein neues Hobby. „Es macht wirklich Spaß zu golfen. Vor allem, weil man dabei an der frischen Luft ist“, sagt der Zehntklässler.
Das erfahrenste AG-Mitglied ist Florian Gauterin, dessen Eltern die Golfrange gehört. Er hat bereits die Platzreife und nutzt die AG als Training. Aber auch der gesellige Aspekt spielt für ihn eine Rolle.
Bisher besteht die Gruppe aus fünf männlichen Teilnehmern. Deshalb würde sich Übungsleiterin Katrin Kroiß über weibliche Verstärkung sehr freuen. „Jeder kann den Sport erlernen. Besondere Vorkenntnisse oder körperliche Begabungen werden nicht erwartet. Lediglich koordinative Fähigkeiten wären von Vorteil“, sagt die lizenzierte Trainerin.