Karben. Feuer zu löschen ist die ureigenste Aufgabe der Feuerwehr. Doch immer häufiger müssen die Wehren aus Karbens Stadtteilen ausrücken, weil bei heftigen Regenfällen Straßen und Keller überschwemmt werden oder Wind Häuser beschädigt und Bäume knickt. Auch die Zahl der Verkehrsunfälle mit technischer Hilfeleistung steigt. „Die Aufgaben der Feuerwehr werden immer vielfältiger und komplexer und das Drumherum an Dienstvorschriften, Gesetzen und Verordnungen wächst ebenso“, stellte Stadtbrandinspektor Thomas Bier in der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Karben fest.
Stadtrat Jochen Schmitt (SPD) dankte den Feuerwehrleuten für ihren Einsatz, den sie ehrenamtlich und ohne Bezahlung erbringen. „Wir müssen in der Kommune darüber diskutieren, welche Wertschätzung wir der Feuerwehr entgegenbringen und wie wir dafür sorgen können, dass dieses Ehrenamt attraktiv bleibt.“ Zuvor hatte Kreisbrandmeister Matthias Meffert deutliche Worte dafür gefunden, dass die Männer und Frauen eine Arbeit machen, die woanders von Berufsfeuerwehren erledigt wird. „Wir sind gut ausgerüstete, aber billige Mitarbeiter der Kommunen.“
Dass die Feuerwehr Karben ihren Job gut macht, daran ließ Stadtbrandinspektor Bier keinen Zweifel. Mehr als 200 Einsätze wurden 2008 gefahren, davon 69 Prozent in der Kategorie technische Hilfeleistung, nur neun Prozent waren Brandeinsätze.
Die drei lokalen Unwetter schlugen mit 102 Einsätzen zu Buche und erhöhten die Zahl der Einsätze im Vergleich zu 2007 um glatte 45 Prozent. Die Zahl der verfügbaren Einsatzkräfte ist in Karben stabil. Die sieben Wehren verfügen über 179 männliche und 18 weibliche aktive Feuerwehrleute.
Die Nachwuchsgewinnung und Schulung ist eine feste Säule der Feuerwehrarbeit. „Wir müssen die Kinder und Jugendlichen so früh wie möglich für die Feuerwehrarbeit begeistern“, betonte Stadtjugendwart Marcus Dreßler. Die Bilanz in Karben ist positiv: 18 neue Mitglieder konnten gewonnen werden, davon 15 für die Klein-Karbener Feuerwehr. In die Einsatzabteilung wurden eine Frau und acht junge Männer übernommen.
Bier, Meffert und Schmitt gratulierten und überreichten Urkunden. Rainer Bingel (57) aus Petterweil wurde mit dem Goldenen Brandschutzehrenzeichen des Landes ausgezeichnet. Er ist seit 40 Jahren bei (fast) jedem Einsatz seiner Wehr dabei. Silberne Ehrenzeichen für 25 Jahre in der Einsatzabteilung erhielten Holger Reichert (Groß-Karben), Bernd Benkmann (Kloppenheim) und Markus Hübner (Petterweil).