Bad Vilbel. „Das war heute ein Spiegelbild der gesamten Saison. Wir waren überlegen und hätten uns doch beinahe selbst wieder in Bedrängnis gebracht. Aber wenn man die ganze Runde betrachtet, sind wir doch verdient Meister geworden. Selbst bei Spielen, die wir verloren haben, haben wir mehr vom Spiel gehabt“, meinte ein sichtlich erleichterter Dortelweiler Spielertrainer Markus Beierle nach dem 3:0-Sieg über Ober-Mörlen im letzten Saisonspiel der Kreisoberliga Friedberg. Doch noch bevor er weiterreden konnte, stürmten Spieler seiner Mannschaft auf ihn zu, um dem ehemaligen Bundesliga-Profi eine Bierdusche überzugießen.
Die Freude kannte am Donnerstagabend nach dem Abpfiff kaum noch Grenzen und die ganze Anspannung einer dramatischen Saison brach aus Spielern, Vorstand und Fans heraus. Schließlich konnten noch vier Teams vor dem letzten Spieltag Meister werden. Und die Dortelweiler setzten sich letztlich nur aufgrund des besseren Torverhältnisses als Meister durch.
Am Spielfeldrand würdigte das Denkmal des Vereins, Albert Steul das Engagement der Spieler. „Wie Offensivspieler David Beljan oder Fidel Zegai auch nach hinten arbeiten, das ist wirklich toll. Ich bin da – ehrlich gesagt – früher stehen geblieben, wenn ich vorne den Ball verloren hatte, aber die rennen zurück“, meinte Albert Steul, der 34 Jahre erster Vorsitzender und acht Jahre Spielertrainer beim SC war. Und die beiden von Steul Genannten sorgten auch beim Spiel gegen Ober-Mörlen für die Entscheidung. Der wieselflinke Linksaußen Fidel Zegai markierte in der 31. Minute das 1:0, als er nach einem Latten-Abpraller (Freistoß von Daniel Gutberlet) das Leder in die Maschen wuchtete. Und zwanzig Minuten vor dem Abpfiff sorgte Zegai für die Erlösung unter den knapp 200 Dortelweiler Fans am Spielfeldrand, als er das Leder aus knapp 16 Metern flach ins lange Eck zum 2:0 einschob.
Danach kannte die Freude kaum noch Grenzen, denn die Anspannung zuvor war doch ziemlich hoch. Schließlich ließen die Gastgeber – allen voran der an diesem Tage glücklose Torjäger Hakan Kilic – Chance um Chance verstreichen und fast wäre in der 55. Minute das 1:1 gefallen, als nach einer scharfen Flanke vor dem Dortelweiler Tor alle – inklusive SC-Keeper Marschek – vorbeisegelten. Den Torreigen beendete in der 76. Minute David Beljan, der nach einer feinen Einzelleistung den Ball aus gut zwanzig Minuten in das gegnerische Netz drosch. Danach lagen noch mehrere Treffer in der Luft, doch den Gästen blieb eine echte Klatsche erspart, weil entweder ihr Torwart großartig reagierte oder weil die Dortelweiler bei guten Chancen das Tor verfehlten. Kurz vor Schluss brach auch bei den Fans aus Ober-Mörlen großer Jubel aus; denn da wurde die Niederlage von Oppershofen durchgegeben. Damit hatten die Mörler den Klassenerhalt behauptet.