Karben. „Die Krise ist nicht vorbei“, warnt Climair-Geschäftsführer Krausgrill. Denn selbst wenn die unverändert 60 Mitarbeiter nicht mehr kurzarbeiten, so läuft die Produktion von Windabweisern für Auto- und Lkw-Fenster doch wesentlich schleppender als im Vorjahr. „Wir sind weit weg von wenigstens halbwegs vernünftigen Stückzahlen.“ Auf minus 20 Prozent schätzt Krausgrill den Umsatzrückgang – besonders, weil europäische Kunden weniger bestellen. Denen fehle meist Geld, weil – etwa in Irland – die Finanzkreisläufe beinahe zusammenbrächen, berichtet Krausgrill.
Auf einen Ein-Schicht-Betrieb konnte Climair wechseln, weil „ein paar gute Aufträge“ hereingekommen seien und die Neukunden-Gewinnung erfolgreich war. So trommelte die Firma auf Messen am Bodensee, in Istanbul und erstmals in Südafrika.
Von der Nachricht aus Okarben ist die Wetterauer IHK überrascht. Dass eine Firma die Kurzarbeit beende, sei ihm noch nicht zu Ohren gekommen, sagt ihr Sprecher Kurt Schmitt. Er zeichnete ein düsteres Bild für die regionale Wirtschaft im aktuellen Konjunkturbarometer. „Nirgendwo Lichtblicke“ ist die Bilanz einer Umfrage bei den Firmen. „So schlecht war die Stimmung noch nie.“
So negativ wie die IHK sieht man in Okarben die Zukunft nicht. Natürlich müsse man sich für dieses Jahr auf ein niedriges Umsatzniveau einrichten, sagt Geschäftsführer Krausgrill. „Aber für 2010 sehe ich schon einen Silberstreif am Horizont.“ Mit den neuen Kunden sowie einem neuen Internet-Verkaufsportal, das dieser Tage in Betrieb gehen soll, sieht sich Climair besser aufgestellt als vor der Krise. (den)