Karben. Ein Grundrecht aller arbeitenden Menschen sei gute Arbeit bei fairem Lohn. Aber die Realität in Deutschland, Europa und der Welt sieht für den Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) anders aus: Die Finanz- und Wirtschaftskrise bedrohe demnach die Beschäftigten und ihre Familien.
„Immer mehr Menschen haben Angst um ihren Arbeitsplatz.“ Dies verkündete Rainer Bicknase von der IG Bau in der Schutzhütte der Okarbener Naturfreunde. Er setzte sich für den Mindestlohn von 7,50 Euro ein, daneben forderte der 53-Jährige mehr staatliches Engagement bei Opel. Die Wirtschaftskrise wurde auch vom Karbener DGB-Vorsitzenden Bernd Benölken thematisiert. „Wir wollen helfen, Beschäftigung zu sichern, wo immer es geht, und stemmen uns gegen Trittbrettfahrer im Arbeitgeberlager und anderswo, die die Krise zu Lohndumping missbrauchen wollen.“ Dafür erntete Benölken kräftigen Applaus.
Stärker denn je war die Maikundgebung frequentiert. Parkplätze rund um die Schutzhütte waren nur noch spärlich vorhanden, ein Fußmarsch von einigen Minuten musste vom Besucher in Kauf genommen werden. Unter den Gästen war viel Karbener Polit-Prominenz zu finden. Nicht nur SPD-Männer wie Bürgermeister Roland Schulz, Stadtrat Jochen Schmitt oder Ehrenbürgermeister Detlev Engel gesellten sich hinzu, auch Stadtverordnetenvorsteherin Ingrid Lenz (CDU) oder Oliver Feyl (FDP) hörten den Rednern zu.
Ellen Benölken hat dafür eine Erklärung: „In Zeiten wie diesen gewinnt der DGB an Bedeutung. Wer Lokalpolitik macht, der muss hören, was wir zu sagen haben.“ Diese Meinung vertritt auch Josef Berner, der mit seiner Frau Elfriede seit 60 Jahren dem DGB treu ist und dafür von Bernd Benölken geehrt wurde. (sdr)