Karben. Vor einer weihnachtlichen Kulisse aus Tannenzweigen und goldenen Girlanden zur einen und Silber glitzernden Diskokugeln zur anderen Seite haben die rund 200 Gäste des Weihnachtsballs des Gesangsvereins Eintracht Petterweil ausgelassen bis in die frühen Morgenstunden gefeiert. Traditionell fand der Ball am ersten Weihnachtsfeiertag nun zum 35. Mal in Folge im Albert-Schäfer-Haus statt.
Zur Einstimmung auf den Abend überraschte ein Chor aus 30 Männern mit drei beschwingten, aber eher selten erklingenden Weihnachtsliedern: Mit „Fern klingt ein Rufen“, „Den Stall zu Bethlehem“ und „Schaut hinauf zum Sternenzelt“ wandelten die Sänger mit Dirigent Hermann Jung und Alfred Bohn als Bariton jenseits der gewöhnlichen Weihnachtspfade und gewannen so die Herzen der Petterweiler Ball-Gäste im Sturm.
Kaum einer konnte kurz darauf bei den Klängen der Band „Skydream“ still auf seinem Stuhl sitzen bleiben, und so eroberten alsbald fliegende Röcke und flinke Schuhe die Tanzfläche. Auf den festlich dekorierten Tischen verrieten Weinflaschen den Trinkgeschmack, und wem das noch nicht genug war, der gesellte sich in den Bier-Pavillon oder an die Sektbar, um den Durst zu stillen.
Als einzige kulturelle Veranstaltung während der Festtage in Karben und Umgebung, mussten sich die Sänger in ihrem 130. Geburtstagsjahr trotzdem besonders viel Mühe geben, um ihre Gäste zu halten, weiß zweiter Vorsitzende Wolfgang Rieger. „Alle anderen Vereine haben ihre Veranstaltungen schon eingestellt“, sagte er. „Es kommen einfach nicht mehr genug Leute.“ Vor fünfzehn Jahren war der Ballsaal mit 450 Besuchern noch ausgebucht gewesen. (jeh)