![](https://www.karbener-zeitung.de/wp-content/uploads/2025/02/jni_ladesaeule01-960x1440.jpg)
Karben. Wer ein Elektroauto fährt, hat im besten Fall eine Wallbox zu Hause, um sein Auto aufzuladen. Hat man diese nicht, ist man auf Ladesäulen angewiesen. Während E-Auto-Fahrer in Karben zwischen 22 Standard-Ladesäulen im Stadtgebiet wählen können, suchen sie vergeblich nach Schnellladesäulen. In nächster Zeit scheint sich daran nichts zu ändern.
Immer mehr Elektroautos sind auf Deutschlands Straßen unterwegs. So braucht es Ladesäulen, an denen die E-Autos »betankt« werden können. Karben bietet auf seinem Stadtgebiet 22 Ladesäulen an – keine davon ist eine Schnellladesäule. Die Ladezeit unterscheidet sich dabei gravierend: Bei einer Schnellladesäule ist das Auto in maximal einer Stunde bis auf 80 Prozent geladen, eine normale Ladesäule braucht im Schnitt sechs Stunden, bis das Auto voll ist. Wie wird entschieden, welche Ladesäulen entstehen, und welchen Einfluss hat die Stadt darauf?
Fürs Aufladen bis
nach Frankfurt
Die Stadt Karben befinde sich kontinuierlich in Gesprächen mit potenziellen Anbietern, teilt die Stadt auf Anfrage mit. Bei möglichen Anbietern handele es sich nicht mehr nur um die großen Stromanbieter, sondern zunehmend um beispielsweise Privatpersonen und Geschäftsinhaber. Dadurch dürfte die Ladeinfrastruktur der Zukunft dezentral und kleinteiliger werden, sagt die Stadt. »Wir verfolgen daher die Überlegung, eine Standortanalyse durchzuführen, die alle potenziellen Standorte sammelt, wodurch wir einen fairen Wettbewerb unter den Anbietern gewährleisten können und die beste Lösung für Karben finden«, sagt Julian Wunnenberg, Klimaschutzmanager bei der Stadt.
Während es also bereits 22 Ladesäulen im Stadtgebiet gibt, fehlen jedoch Schnellladesäulen. E-Auto-Besitzer müssen für schnelles Laden zum Beispiel nach Frankfurt fahren. Um dies zu ändern, werden regelmäßig Gespräche mit Anbietern von Schnellladesäulen geführt, teilt Stadtsprecher Dominik Rinkart auf Nachfrage mit. Für diese Schnellladesäulen würden sich andere Standorte anbieten, da sie kürzer genutzt würden als die herkömmlichen AC-Säulen. »Es bietet sich daher an, während des Einkaufens oder des Friseurbesuchs zu laden«, sagt Wunnenberg. Daher verlagere sich das Schnellladen häufig auf private oder halb öffentliche Plätze. Die Stadt versuche, zwischen den Unternehmen und den Anbietern zu vermitteln, damit beispielsweise auf privaten Parkflächen Schnellladestationen entstehen können.
Damit eine Ladesäule aufgestellt werden kann, müssen verschiedene Kriterien erfüllt sein. Entscheidende Kriterien seien unter anderem eine verkehrsgünstige Lage, eine gute Erreichbarkeit, die Sicherheit des Straßenverkehrs und dass keine relevanten Parkplätze für andere Fahrzeuge wegfallen.
Ladesäulen
fair verteilen
Zudem müsse der Standort über einen geeigneten Netzanschluss verfügen oder dieser sich dort realisieren lassen. Zudem achten wir darauf, dass sich die Lademöglichkeiten fair auf alle Stadtteile verteilen, schreibt Rinkart.
Ein Blick auf die vorhandenen Ladesäulen zeigt, dass das der Stadt weitgehend gelungen ist. Nur Kloppenheim muss noch auf eine eigene Ladesäule warten. Die anderen Stadtteile können von mindestens zwei Ladesäulen profitieren – sogar zwischen verschiedenen Anschlüssen und Anbietern kann gewählt werden. Zeit müssen die Autofahrer dennoch mitbringen, wenn sie ihr E-Auto voll aufladen wollen.
Von Jennifer Ningel