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Karben. (pm) Apfelwein ist nicht gleich Apfelwein. Die Freunde des Wettbewerbs für Hobbykelterer, den der BUND Karben inzwischen schon zum 13. Mal ausgerichtet hat, wissen das. Denn bis auf den letzten Platz besetzt war das Naturfreundehaus am Silberwiesenweg in Okarben am Samstagabend. »Etwa 40 Apfelweinfreunde, Männer und Frauen, Stammgäste und erfreulich viele Erstteilnehmer aus nah und fern waren der Frage auf der Spur: Wer hat das beste Stöffche?«, schreibt Ulrike Loos, die den Wettbewerb organisiert hat.
Die Naturfreunde versorgten die Teilnehmer und Gäste mit etlichen Handkäs mit Musik, Rindswurst und anderen Leckereien und hätten so neben den vom BUND-Karben gespendeten Brötchen für eine gute Grundlage für den anstehenden Wettbewerb gesorgt.
20 verschiedene, selbst erzeugte Apfelweine, hergestellt aus den Äpfeln der Wetterauer Streuobstwiesen, galt es zu verkosten. Farbe, Geruch und Geschmack wurden bewertet. »Jahr für Jahr ist das immer wieder eine Herausforderung für alle«, weißt Loos.
Nachdem alle Flaschen anonymisiert waren, konnte mit dem Wettbewerb begonnen werden.
Eine Besonderheit in diesem Jahr: Die Farbe der Apfelweinproben ähnelte sich sehr. Meist goldgelb-klar bis honigfarben, vereinzelt auch zitronen-hell seien die Schattierungen.
Profi-Produkt
fällt durch
Eifrig und mit Kennerblick wurde das Glas ins Licht gehalten und die Farbe des Stöffchens mit Punkten beurteilt. Viele Nasen erschnupperten den Unterschied zwischen fruchtig und eher essigsauer. Bei der Geschmacksprobe sei rasch klar geworden, welche Vorlieben Apfelweinkenner haben. »Den Schoppen hättest du mal besser an eine andere Gruppe verteilen sollen«, meinte Ferdi Abendroth und kippte die Probe in das Spukgefäß. »Zu sauer!«, lautete das Urteil. »Dafür gebe ich null Punkte.«
Daneben tauschten sich Holger Stegmann und Sonnfried Morawek darüber aus, ob die Probe Nummer acht vielleicht doch der eigene Apfelwein gewesen sein könnte. So schön golden leuchtet er im Glas und schmeckt so fruchtig. Nach all den Urteilen stellte sich bei der Siegerehrung heraus, dass nur einer der Teilnehmer »sein« Stöffchen erkannt hatte: Olaf Kurtze (Bad Vilbel). Das honorierte der BUND mit einem Sonderpreis.
Die meisten Punkte (328) heimste der Apfelwein von Stefan Nold ein. Der Frankfurter pflegt mit Freunden Streuobstwiesen in Schöneck. Der zweite Platz ging an Michael Seib aus Friedberg (317 Punkte), der erstmals an dem Wettbewerb teilnahm. Auf dem 3. Platz mit 299 Punkten landete Stefan Klause aus Bad Vilbel.
Übrigens hatte die Organisatorin eine Apfelweinprobe aus einer regionalen, größeren, professionellen Kelterei, die die Veranstalterin in den Wettbewerb »eingeschmuggelt« hatte, bei den Hobbykelterern keine Chance und landete mit 136 Punkten auf dem letzten Platz. »Das ist ein deutliches Zeichen für die Qualität der selbst erzeugten Apfelweine«, lobt Loos. Noch lange saßen die Teilnehmer zusammen und fachsimpelten über die richtige Apfelmischung, die Baumpflege oder die Lagertemperatur für die Fässer. Der BUND schreibt: »Apfelwein selbst herstellen ist wohl die schönste Form des aktiven Naturschutzes.« Wer in die Pflege von Streuobstwiesen einsteigen möchte und selbst zum Kelterer werden möchte, ist beim BUND Karben/Niddatal willkommen. Infos gibt es auf der Homepage www.bund-karben.de.