Bad Vilbel. Die Fusion der vier evangelischen Kirchengemeinden Dortelweil, Massenheim, Heilsberg und Kernstadt zur Auferstehungsgemeinde zu Beginn des Jahres wurde am vergangenen Wochenende gefeiert – mit vier Veranstaltungen an den vier Orten des Gemeindegebiets. Höhepunkt war der Festgottesdienst mit Empfang in der Christuskirche am Sonntag.
Pfarrerin Ulrike Mey leitete den sehr gut besuchten Festgottesdienst, den viele haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitende mitgestalteten. Sie freute sich, dass nach einem Jahr der intensiven Vorarbeit nun alle gemeinsam feiern. »Viele werden heute predigen«, kündigte sie an, doch »keine Sorge, alle nur fragmentarisch.«
Passend zur Fusion lautete das Thema des Gottesdienstes »Alle in einem Boot«. Mit einem Boot, mit einem Schiff, sei man gemeinsam unterwegs, aufeinander angewiesen und erlebe auch mal stürmische Zeiten, eröffnete sie die Predigt, begleitet von Rainer Hahn, ehemaliger Kirchenvorstandsvorsitzender in Dortelweil.
Vom Loslassen und vom Aufbrechen
Beiträge lieferten Pfarrerin Irina Vöge, Sarah Stieler-Schenk, Leiterin des B3-Familienzentrums und Gemeindepädagogin Martina Radgen. Sie sprachen übers Loslassen, übers Aufbrechen ins Neue und das, was die vier bisherigen Gemeinden schon gemeinsam bewirkt haben und was in Zukunft möglich ist.
Thorsten Mebus, Gemeindereferent, Pfarrer Julian Lezuo und Prädikant Tobias Utter gingen auf die »Wellen der Entwicklung«, den notwendigen klaren Blick, aber auch auf Ängste ein, gegen die man sich gegenseitig im Glauben stärken könne. »Wer ist der Herr für mich?«, beendete Pfarrer Klaus Neumeier seinen Beitrag. Ehe Ulrike Mey resümierte: »Nach dem Sturm der Erlebnisse und dem gemeinsamen Feiern ziehen wir gemeinsam mit Jesus Christus weiter.«
Vorgestellt und gesegnet wurde der fast vierzigköpfige Kirchenvorstand der Auferstehungsgemeinde, bestehend aus den Mitgliedern der vier vorherigen Gemeinden, die ihr Amt behalten haben, sowie dem Verkündigungsteam. Christoph Diemerling wurde in der konstituierenden Sitzung in der vergangenen Woche als Vorsitzender gewählt.
Den an den Festgottesdienst anschließenden Empfang im Gemeindesaal unter der Christuskirche moderierten Tobias Utter und Heike von Gotstedter. Sie begrüßten Vertreterinnen und Vertreter von Kirche, Politik und Stadtgesellschaft.
Für die Evangelische Kirche von Hessen und Nassau (EKHN) sprach Pröpstin Anke Spory, für das Dekanat Wetterau Dekan Volkhard Guth. Steffen Bauer, der die Fusion der vier Gemeinden moderierte, amüsierte mit Berichten von den beiden Klausurtagungen der Kirchenvorstände.
20 Vorschläge
für einen Namen
»20 Namensvorschläge für die neue Gemeinde! So was habe ich noch nie gehabt«, stellte er fest. »Und dann muss man – typisch Kirche – die größtmögliche Einstimmigkeit erreichen.« Doch er führte alles zum Erfolg, die Tagungen seien »dynamisch, hoffnungsvoll, ja begeisternd« gewesen, wie Tobias Utter sagte.
Sören Sommer, Pastor der Erlebt-Gemeinde, griff in seinem Grußwort die Größe des neuen Kirchenvorstands auf, dem er ein großes Glas voller Süßigkeiten mitgebracht hatte: »Mehr als dreißig Leute – da braucht es bei den Sitzungen Nervennahrung.«
Für die vier katholischen Gemeinden Bad Vilbels übermittelte Pfarrer Dieter Bockholt Grüße. Er betonte, wie gut die Ökumene in der Stadt funktioniere. Aus dem »Ausland, aus Gronau«, so Tobias Utter schmunzelnd, gratulierte Boris Ehnes zur Fusion, Kirchenvorstandsvorsitzender der dortigen evangelischen Gemeinde. Er wies darauf hin, weswegen seine Gemeinde nicht der Auferstehungsgemeinde angehört: weil sie zur Evangelischen Kirche Kurhessen-Waldeck gehört, nicht zur EKHN.
Die Politik war mit Magistrat und Ortsbeiräten vertreten. Bürgermeister Sebastian Wysocki wünschte im Namen der Stadt »Kraft, Freude und eine lebendige Gemeinde«. Für die Mitarbeitenden der evangelischen Kitas grüßte Simon Stegmaier, und Markus Maienschein, Leiter der John-F.-Kennedy-Schule, vertrat die Bad Vilbeler Schulen, zu denen die Gemeinde zahlreiche Berührungspunkte hat.
Von Christiane Kauer