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Pünktliche Eröffnung gefährdet

Auf der Baustelle wird intensiv daran gearbeitet, den entstandenen Zeitverzug weitestgehend aufzuholen. Foto: red
Auf der Baustelle wird intensiv daran gearbeitet, den entstandenen Zeitverzug weitestgehend aufzuholen. Foto: red

Bad Vilbel. (pm) Die geplante Inbetriebnahme der neuen Grundschule im Baugebiet Quellenpark zum Schuljahresbeginn 2025/2026 ist gefährdet. Das teilt der Wetteraukreis mit, der als Schulträger die Einrichtung baut. Gründe dafür sind ein Vandalismusvorfall und nicht erfüllte Verträge.
Es handele sich um das größte und kostenintensivsten Schulbauprojekt, das derzeit kreisweit umgesetzt werde. Für rund 27 Millionen Euro entstehe eine neue Grundschule mit Sporthalle für bis zu 14 Schulklassen. »Geplant war, die Schule zum Schuljahresbeginn 2025/2026 in Betrieb zu nehmen. Nun kam es bei den Bauarbeiten jedoch zu unvorhergesehenen Verzögerungen, die bedauerlicherweise die pünktliche Fertigstellung gefährden«, teilt Landrat Jan Weckler mit.
Zu einem großen Rückschlag beim Baufortschritt kam es bereits im Sommer. In einem Technikraum im Keller des durch einen Zaun gesicherten Rohbaus entfernten Unbekannte mutwillig eine Schraubverbindung zwischen der Trinkwasseranlage und dem Bauwasseranschluss. Die Folge: 300 000 Liter Wasser traten aus und überfluteten das gesamte Untergeschoss des Hauptgebäudes. Dabei wurden nicht nur der Boden und die gestrichenen Wände beschädigt, sondern auch bereits vorhandene technische Einbauten sowie gelagertes Baumaterial zerstört.
Ubergangslösung
Regenbogenschule?

Der so verursachte Schaden führte zu einer wochenlangen Verzögerung des Bauablaufs. Fachleute, die die Rohrleitungen begutachteten, kamen zu dem Schluss, dass es sich bei dem Vorfall nicht um ein Versehen, sondern um Sabotage handeln muss. Der Kreis hat deshalb Strafanzeige gestellt.
Ebenfalls für Verzögerung im Bauablauf sorgte die Tatsache, dass die mit den Estricharbeiten beauftragte Firma die vertraglich vereinbarten Leistungen nicht erfüllte. Der Vertrag musste gekündigt und die Bauleistung gemäß der gesetzlichen Vorgaben neu ausgeschrieben werden. »Trotz eines beschleunigten Vergabeverfahrens kostet das natürlich Zeit«, so Landrat Weckler. »Wir arbeiten intensiv daran, den entstanden Verzug weitestgehend aufzuholen. Unser Ziel bleibt es, den Schülern und Schülerinnen trotz aller Widrigkeiten rechtzeitig ein topmodernes und sicheres Schulgebäude zur Verfügung zu stellen.«
Um dennoch auf eine verspätete Fertigstellung vorbereitet zu sein, arbeitet der Wetteraukreis im Hintergrund bereits an einer räumlichen Alternative als Übergangslösung. »Steht der Neubau tatsächlich nicht zum Schuljahresbeginn zur Verfügung, können die Schülerinnen und Schüler der zukünftigen Quellenschule vorübergehend im Gebäude der Regenbogenschule in Dortelweil untergebracht werden. Das wurde bereits gemeinsam mit dem Staatlichen Schulamt und der Stadt Bad Vilbel abgestimmt. Die Einschulung der künftigen Erstklässler der Quellenschule im kommenden Sommer ist somit gesichert«, betont der Landrat.
Kreis: Eltern werden
zeitig informiert

Der Neubau der Quellenschule sei ein wichtiger Schritt für die Entwicklung des Quartiers, erklärt Bad Vilbels Bürgermeister Sebastian Wysocki: »Trotz der unvorhersehbaren Hindernisse, die beim Bau aufgetreten sind, freue ich mich, dass der Wetteraukreis dieses große Projekt umsetzt. Entscheidend ist, dass die Erstklässlerinnen und Erstklässler in moderner und sicherer Umgebung ins Schulleben starten können, sei es übergangsweise in Räumen der Regenbogenschule oder schon bald im neuen Schulgebäude im Quellenpark.«
Beate Rebstock, Leiterin des Staatlichen Schulamtes für den Wetteraukreis und den Hochtaunuskreis, sagt: »Wir arbeiten auch bei den unvorhersehbaren Verzögerungen eng mit dem Schulträger zusammen.
Das Staatliche Schulamt wird dafür sorgen, dass die Quellenschule von Anfang an mit engagierten Lehrkräften ausgestattet ist, die den Start der neuen Grundschule tatkräftig unterstützen.«
Sollten die Schülerinnen und Schüler tatsächlich übergangsweise auf die Regenbogenschule ausweichen müssen, wird der Kreis rechtzeitig im Frühjahr alle betroffenen Familien informieren.