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Glückwunsch aus Litauen

Jubilar Fritz Amann mit den beiden Vorsitzenden (hinten) Sarah Al Rachid, und Benedict Heybeck sowie MdL Matthias Körner. Foto: privat
Jubilar Fritz Amann mit den beiden Vorsitzenden (hinten) Sarah Al Rachid, und Benedict Heybeck sowie MdL Matthias Körner. Foto: privat

Karben. (pm) Wenn die Vorsitzenden der SPD Karben, Sarah Al Rachid und Benedict Heybeck, ihre Mitglieder in eine besondere Location wie dem Kuhtelier in Groß-Karben zur Versammlung einladen, gibt es etwas zu feiern. Dieses Mal drei Jubilare mit besonders langer Mitgliedschaft in der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands.
Prominente Gäste waren Rolf Gnadl, früherer Landrat des Wetteraukreises, Rouven Kötter, Erster Beigeordneter im Planungsverband RheinMain, Kreistagsmitglied und stellvertretender Vorsitzender der SPD Wetterau, sowie der Landtagsabgeordnete Matthias Körner.
Mit Blick auf die von Dietmar Woidke und der SPD in Brandenburg gewonnenen Landtagswahl meinte Rouven Kötter nach seinem Bericht aus dem Kreistag, dass dies endlich mal wieder ein Erfolgserlebnis für die SPD sei. Sein Fazit: »Aus meiner Sicht kann die SPD, wenn das Führungspersonal stimmt und die Politik stimmt, Wahlen gewinnen! Das hat in Brandenburg gut geklappt. Meine Erkenntnis ist aber auch, dass Programme und Inhalte immer unwichtiger werden.«
Kötter hoffe, dass die SPD-Ortsvereine für die Kommunalwahl 2026 möglichst viele engagierte Leute für die Wahllisten von Ortsbeiräten, Gemeindevertretungen und Kreistag gewinnen können. »Ich wünsche Euch dabei viel Erfolg«, rief er den Anwesenden in Karben zu.
Zur Titelmusik aus dem Titanic-Film bat Vorsitzende Sarah Al Rachid den Jubilar für 25 Jahre Mitgliedschaft, Michael Schmidt, auf die Bühne. Im Jahr seines SPD-Eintritts gab es den Machtwechsel von Kanzler Kohl zur ersten rot-grünen Bundesregierung mit Kanzler Gerhard Schröder, erinnerte Sarah Al Rachid.
Fraktionsvorsitzender Thomas Görlich dankte Schmidt für seine Arbeit als früherer Stadtverordneter sowie ehrenamtlicher Stadtrat, der die Städtepartnerschaften von Karben zu seinem Aufgabenbereich zählte. Görlich hoffe, dass er bei den Kommunalwahlen wieder kommunalpolitisch einsteige. Eine Zusage wollte Schmidt an dieser Stelle noch nicht geben: »Ich könnte mir aber vorstellen, in zwei Jahren bei der »AG 60plus« mitzumachen«, sagte Schmidt, bevor er aus den Händen von Matthias Körner die Jubilar-Urkunde und die silberne Anstecknadel erhielt.
Bereits 50 Jahre ist Eleonore Puchtinger SPD-Mitglied. Christel Zobeley von der SPD-AG 60plus erwähnte die Aktivitäten von Eleonore Puchtinger im Vorstand der SPD Karben, insbesondere bei der Organisation der Groß-Karbener »Dicke-Buchen-Feste« und »Dallesplatz-Feste«. Matthias Körner verlas den Text der Urkunde und überreichte sie zusammen mit der goldenen SPD-Brosche an die Jubilarin.
Über 65 Jahre lang ist Fritz Amann Mitglied der SPD, eingetreten im Jahr 1958. »Fritz Amann war in den 1980er und 1990er Jahren Fraktionsvorsitzender in der Stadtverordnetenversammlung und ist derzeit innerhalb der SPD in der AG 60plus weiterhin aktiv,« betonte Christel Zobeley. »Und darüber hinaus auch noch in vielen anderen Bereichen: u.a. im Seniorenbeirat, NABU, in der Friedens- und Flüchtlingsarbeit und beim Senioren-Musizierkreis.«
Besondere Glückwünsche bekam Fritz Amann live aus Litauen über eine Internet-Verbindung von seinem früheren Wegbegleiter und Freund Frank Gnadl, der seinerzeit in der Karbener Stadtverwaltung für die Organisation der Städtepartnerschaften zuständig war. Fritz Amann war sichtlich gerührt.
Er sagte, bedauerlich sei, dass die früher vielfältigen Kontakte mit Vertretern und Bürgern aus den Partnerstädten in den letzten Jahren stark zurückgegangen seien. Derzeit werde versucht, Kontakte mit der tschechischen Partnerstadt Krnov zu reaktivieren, um die Möglichkeiten für Hilfsangebote nach den Überflutungen in Krnov im September auszuloten. »Ich habe Angst«, sagte der Jubilar, »wenn ich die zunehmenden großen Naturkatastrophen in der Welt sehe und auch die bewaffneten Auseinandersetzungen, die viele Menschenleben kosten. Ich bin daher weiter aktiv in der Friedens- und Umweltschutzarbeit, auch und vor allem für meine Enkel und Urenkel.«
»Ich 1958 in die SPD eingetreten, weil diese Partei nach dem Krieg in Hessen dafür gesorgt hat, dass das Schulgeld abgeschafft wurde. So konnte ich als Arbeiterkind in die »Höhere Schule« gehen und das Abitur machen,« sagte Amann.
Nach langem Applaus verlas Matthias Körner den Urkundentext und überreichte Fritz Amann Urkunde und goldene Anstecknadel.
Nach den Ehrungen gab es noch Gelegenheit zu einem landespolitischen Austausch mit dem Landtagsabgeordneten. Auf Initiative der SPD in der Regierungskoalition werde Menschen auf dem Weg zur Meisterprüfung stärker unter die Arme gegriffen, sagte Körner. Die seit dem 1. Juni geltende Aufstiegsprämie sei ein Ausdruck, dass die neue Wiesbadener Koalition akademische und berufliche Ausbildungen gleichwertig sieht. Aktuell laufen die Arbeiten zur Aufstellung des Landeshaushaltes 2025.