Karben.Während der Ferienzeit war im Ortsbeirat Klein-Karben Ruhe eingekehrt. Am Dienstagabend der Vorwoche gab es die erste Sitzung nach der Sommerpause in der Gaststätte »Zur Ludwigshöhe« mit einer Anfrage zur Erweiterung oder zum Neubau der Selzerbachschule. Die Grundschule im Stadtteil ist zu klein geworden.
Carola Knörr (CDU) stellte im Klein-Karbener Ortsbeirat einen Beschlussvorschlag vor, der sich mit dem Übergangsbereich des Ulmenwegs zwischen der Ortsrandbebauung und den Feldwegen beschäftigt. Der Verbindungsweg zum Klein-Karbener Waldfriedhof und zu den beiden Aussiedlerhöfen Mager und Gebb wird nicht nur vom Auto- und Lieferverkehr häufig frequentiert, sondern auch von Spaziergängern, Fahrradfahrern und Leuten mit Hunden.
Knörr wies vor allem auf die Bewohner des nahegelegenen Johanniter-Stifts hin, die dort oft mit Rollatoren unterwegs seien. »Täglich entstehen mehrfach Konfliktsituationen zwischen dem fahrenden Verkehr und älteren Passanten«, mahnte Knörr an. »Aufgrund der unebenen und wenig Halt bietenden Oberflächenbeschaffenheit wird der Gehweg von Passanten mit Rollatoren häufig gemieden, sodass es auf dem Fahrweg zu Begegnungen zwischen gehbehinderten Passanten, Autos sowie dem Schwerlast- und Lieferverkehr kommt.« Durch die Ansiedlung des Bauernhofkindergartens habe sich die Situation zuletzt noch verschärft. Knörr forderte deshalb, die durch Witterungseinflüsse entstandene Lücke zwischen dem Fahr- und Gehweg mit einer Asphaltdecke zu schließen, um die alte Breite der Fahrbahn wiederherzustellen.
Drain-Pflastersteine
für Fußweg
»Besser wäre es doch, wenn man gleich den Gehweg machen würde«, gab ein Landwirt aus Klein-Karben zu bedenken. Dann müssten sich die alten Leute mit ihren Rollatoren nicht auf der Fahrbahn bewegen.
Magistratsvertreterin Heike Liebel (CDU) warf ein, dass eine Verbreiterung des Fahrwegs erst genehmigt werden müsse. »Außerdem muss dafür auch eine Ausgleichfläche geschaffen werden. Das braucht alles seine Zeit.« Nach kurzer Diskussion einigte sich der Ortsbeirat schließlich auf eine Änderung des Antrags. Er empfiehlt jetzt, den dortigen Fußweg mit sogenannten »Drain-Pflastersteinen«, also einem wasserdurchlässigen Steinbelag, zu sanieren und dadurch für Passanten sicherer zu machen.
Ortsbeiratsmitglied Frank Müller-Thurau (CDU) sprach die Weiterentwicklung des Waldfriedhofs an. Auf dem Groß-Karbener Friedhof seien in den letzten Monaten sehr schöne und repräsentative Urnengrabfelder angelegt worden. Seine Fragen an den Magistrat bezogen sich auf ähnliche Perspektiven in Klein-Karben sowie anonyme Bestattungsmöglichkeiten auf dem Waldfriedhof.
Für anonyme Urnenbestattungen sei der Friedhof an der Rendeler Straße im Ort ausgewiesen, erwiderte Heike Liebel. Die Kapazität an Urnengräbern auf dem Waldfriedhof bezeichnete sie als ausreichend. Dennoch werde es Erweiterungen durch ein Urnenquadrat und eine Vergrößerung der Urnenwand geben.
Seit geraumer Zeit beschäftigt den Ortsbeirat noch eine andere mögliche Erweiterung in Klein-Karben: Die Selzerbachschule soll entweder durch einen Neubau oder den Erwerb von Nachbargrundstücken expandieren. 253 Kinder besuchen derzeit diese Grundschule. Eine Anfrage vom Mai brachte Ortsvorsteher Christian Neuwirth (CDU) jetzt zur Wiedervorlage.
Bauarbeiten nicht
vor Sommer 2025
Zuständig sei der Wetteraukreis, erfuhren die Anwesenden von Liebel. Dieser habe ein Planungsbüro beauftragt. Wahrscheinlich könne im Laufe des vierten Quartals ein Bauantrag erfolgen. Mit dem Beginn der Bauarbeiten könne aber frühestens im Sommer 2025 gerechnet werden. »Über den Erwerb von benachbarten Grundstücken ist derzeit nichts bekannt. Zum vierten Quartal erwarten wir nähere Informationen«, teilte die Vertreterin des Magistrats mit. Von Jürgen Schenk