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Wetterauer Wehren im Dauereinsatz

Diese Gartenhütte im Berkersheimer Weg in Bad Vilbel stand lichterloh in Flammen. Foto: Eickhoff/Privat
Diese Gartenhütte im Berkersheimer Weg in Bad Vilbel stand lichterloh in Flammen. Foto: Eickhoff/Privat

Karben/Bad Vilbel. (wpa/agl) Das heftige Unwetter hat am Dienstagabend der Vorwoche auch in der südlichen Wetterau für einige Feuerwehreinsätze gesorgt. In Karben musste die Wehr zu insgesamt 24 Einsätzen ausrücken, wie Stadtbrandinspektor Hartmut Töpfer informiert. Los ging’s für die Einsatzkräfte aus Groß- und Klein-Karben, Petterweil, Burg-Gräfenrode, Kloppenheim und Rendel und damit aus allen Stadtteilen um 18.50 Uhr. Mehrere Keller und Straßen standen unter Wasser, umgekippte Bäume und Äste mussten entfernt werden. »Es gab einen Blitzeinschlag im Marienhof – ohne schlimme Folgen. Dort ist ein Elektroverteilerkasten abgebrannt.«
Bahn-Unterführung
unter Wasser

Gegen 23.30 Uhr waren nahezu alle Einsatzstellen abgearbeitet. Töpfer informiert weiter, dass bei »König + Neurath« Teile des Daches in der Fabrikation abgebrochen sind. »Dort kam es zu einem extremen Wassereintritt.« Die Wehren aus Karben-Mitte, Rendel sowie das Technische Hilfswerk aus Friedberg haben das Dach in drei Stunden, von 1.30 bis 4.30 Uhr, wieder schließen können.
Am Mittwoch musste dann noch die unter Wasser stehende Bahn-Unterführung in Groß-Karben ausgepumpt werden.
In Bad Vilbel gab es rund zehn Unwetter-Einsätze. »Der letzte war nachts um 4 Uhr«, informierte der kommissarische Stadtbrandinspektor Josef Achmann. Zumeist ging es um vollgelaufene Keller. Auf der Bundesstraße stürzten zwei Bäume um. Kernstadt-Wehrführer Carsten Schiebler: »Die B3 musste kurz gesperrt werden.«
Einen Großeinsatz gab es bereits vor dem Unwetter. Am Berkersheimer Weg ist eine acht mal zehn Meter große Gartenhütte abgebrannt. »Vermutlicher Auslöser war ein noch glühender Grill«, so Schiebler und Achmann. Im Einsatz waren die Wehren aus der Kernstadt, aus Massenheim und vom Heilsberg. Zusätzlich wurde die Hygienekomponente aus Massenheim hinzugezogen. »Weil sich giftige Stoffe schnell in der Kleidung und im Helm festsetzen und das gefährlich ist, wird die Kleidung separat abgeführt«, erklärt Achmann. Vor Ort musste die Wehr besonders aufpassen, weil Gasflaschen und Batterien einer Photovoltaik-Anlage im Garten lagen. »Sonst wäre es zu einer Explosion gekommen.« Achmann rät, bei diesen Temperaturen vorsichtig zu sein.
Henrich: Kreisweit
118 Einsatzstellen

Das Unwetter am Dienstagabend und in der Nacht auf Mittwoch hat auch andere Wetterauer Feuerwehren gefordert. Nach Angaben von Kreisbrandinspektor Lars Henrich wurden zwischen 17.30 Uhr und Mittwochmorgen 118 Einsatzstellen gezählt. Vor allem seien Keller vollgelaufen, zudem Bäume auf die Straße gestürzt und Dächer beschädigt worden. Vor allem er Münzenbergs Stadtteil Gambach, sei betroffen gewesen.
Über Gambach habe sich eine Gewitterzelle gebildet, die relativ ortsgebunden gewesen sei, sagte Henrich. Einen Ausläufer habe es über der Butzbacher Kernstadt gegeben. In Münzenberg sahen sich die Einsatzkräfte mit vollgelaufenen Kellern und überfluteten Straßen konfrontiert.
Auch auf der A5 am Gambacher Kreuz habe das Wasser gestanden, dort habe die Polizei den Bereich abgesichert, die Wehr war dort nicht im Einsatz.
Henrich schätzt die Zahl der Feuerwehrleute im Einsatz auf 250 – aus den Wehren Butzbach Münzenberg, Karben, Bad Vilbel, Rosbach, Niddatal, Wöllstadt und Altenstadt. Verletzt wurde zum Glück niemand.