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Ständig auf Motivsuche

Guido Rahn, Judith Kienle und Gerd Klinkowitz mit den Nachwuchsfotografinnen Pauline und Lara. Foto: Niehoff
Guido Rahn, Judith Kienle und Gerd Klinkowitz mit den Nachwuchsfotografinnen Pauline und Lara. Foto: Niehoff

Karben. Seit nunmehr 14 Jahre gibt es die Karbener Fototage – und sie haben damit schon Tradition. Die Fototage 2024 begannen am Freitagabend mit einer Vernissage im Bürgerhaus von Okarben. Zahlreiche Besucher hatten sich dazu eingefunden.
»Mit 39 Mitgliedern sind wir zwar ein kleiner Verein, doch die Qualität unserer Fototage wird von Jahr zu Jahr besser«, stellte Fotoclub-Vorsitzender Gerd Klinkowitz gleich zu Beginn der Vernissage stolz fest. Zurückzuführen sei das auf die unermüdlichen Aktivitäten der Mitglieder. Ständig seien sie auf der Suche nach neuen Motiven. »Und genau deshalb ist die Bandbreite der dargebotenen Fotos so groß«, lobte der Vereinsvorsitzende die Mitglieder.
Nach Durchsicht der vielen zur Auswahl sehenden Fotografien habe die Vereinsführung beschlossen, den diesjährigen Fototagen kein spezielles Thema vorzugeben, sondern Fotos aus den Bereichen »Architektur – Obst – Faszination Wald – Wasserspiele – Wind« zu präsentieren. 19 Vereinsmitglieder, darunter drei Jugendliche, waren schließlich bereit, sich mit ihren Fotos den kritischen Blicken der Besucher zu stellen.
Workshop für
Jugendliche

Neu in diesem Jahr war vor allem die Teilnahme von Jugendlichen – drei Mädchen im Alter von elf bis 15 Jahre. Darüber hinaus zählen sie auch zur Jugendgruppe »Petterweiler Kids«, ein erst 2021 gegründeter Verein zur Förderung von Kindern und Jugendlichen. »Für jüngere Schulkinder ist es einfach, einen sinnvollen Zeitvertreib zu finden. Für Kinder, die älter als zehn Jahr sind, wird die Sache hingegen schon schwieriger«, konstatierte die stellvertretende Vereinsvorsitzende Judith Kienle. Weil sie jedoch einen persönlichen Draht zum Fotoclub hat, wurde schnell die Idee mit einem Foto-Workshop geboren. Fotoclub-Chef Klinkowitz organisierte vor den Sommerferien im vergangenen Jahr einen Einführungslehrgang für fast ein Dutzend Jugendliche und schickte sie anschließend mit der Aufgabe, Motive nicht nur zu erkennen, sondern sie auch fotografisch in der richtigen Gewichtung und Bildaufteilung festzuhalten, in die Sommerferien.
»Ich bin ein bisschen von meiner Mutter angesteckt worden, denn die fotografiert auch viel«, berichtet die elfjährige Lara. Sie hatte zwar vor diesem Workshop schon hin und wieder Fotos gemacht, aber dies nur mit dem Handy. Erst nach dem Kurs habe sie zur Kamera gegriffen, zunächst zu einer Kinderkamera. Auch die gleichaltrige Pauline hat mittlerweile Spaß am Fotografieren ´bekommen.
Während Lara mehr Pflanzen ablichtet, hat Pauline ihr Augenmerk hauptsächlich auf Tiere und auf Landschaften gerichtet. Auf die Frage, ob das Fotografieren nur eine Momentaufnahme gewesen sei, antworten beide spontan: «Nein, das macht richtig Spaß. Dabei bleiben wir«. Und tatsächlich sind sie auch schon Mitglieder im Fotoclub geworden. Worüber sich ganz besonders der Clubvorsitzende Klinkowitz freut: »Die Qualität unserer Bilder nimmt nicht nur zu, sondern auch unser Club wächst immer weiter.«
Auch deshalb besucht Bürgermeister Guido Rahn (CDU) regelmäßig die Ausstellungen des Fotoclubs. Ihm bereite in diesem Jahr das Stadträtsel, bei dem auf 14 Fotos Motive der Stadt abgebildet sind, Kopfzerbrechen. »Bei manchen Fotos will mir die Entschlüsselung einfach nicht gelingen«, gab er zu. Dass das Stadträtsel dieses Jahr verzwickter ist, räumt auch Vereinssprecher Rainer Wagner ein. Er gehört mit seinen Bildern zum Leerstand des Frankfurter Polizeipräsidiums ebenfalls zu den Ausstellern der Fototage. Abgerundet wurde die Ausstellung zudem noch durch fünf multimediale Beamer-Schauen zu verschiedenen Themen wie »Louisiana«, »Ostseeküsten«, »Altes Polizeipräsidium« und »Antarktis«.
Von Jürgen W. Niehoff