Niederdorfelden. Einmal im Jahr ist der alte Ortskern von Niederdorfelden beim traditionellen Weihnachtsmarkt ultimativer Treffpunkt für alle Bürger. Dann weht eine aromatische Duftwolke aus Glühwein, Waffeln und Bratwürsten durch die Gassen. Das Areal rund um das Alte Rathaus, auch als Jakob-Burkhardt-Haus bekannt, und die Evangelische Kirche verwandelt sich in eine Feiermeile. Bespielt wird diese von Mitgliedern aus Niederdorfelder Vereinen und der evangelischen Kirchengemeinde sowie Mitarbeitern der Gemeinde.
Der überschaubare Weihnachtsmarkt ist klein, aber fein und bei den Bürgern beliebt. Bereits bei der Eröffnung durch den Ersten Beigeordneten Karl Markloff (SPD) und Kürbiskönigin Julia I. verzeichneten die Betreiber an den 20 Ständen und im Jakob-Burkhardt-Haus einen großen Besucherandrang.
Chorkonzert in
vollbesetzter Kirche
Eingestimmt auf das Treiben hatten die Weihnachtsmarktbesucher zuvor Sängerinnen und Sänger des Volkschores Niederdorfelden mit einem vorweihnachtlichen Konzert. Verstärkt wurde der Chor durch Geigerin Marlene Böhm und Chorleiter Leonhard Silz am Klavier. Vorsitzende Jutta Zwettler-Krug begrüßte die Konzertbesucher im voll besetzten Gotteshaus zu einem breit gefächerten Programm aus Musik, Gedichten und Geschichten. Der Chor stimmte klassische Weihnachtslieder aus Südtirol wie den »Andachtsjodler«, Sizilien wie »O du fröhliche«, Österreich wie »Aba heidschi bumbeidschi« und Spanien wie »Feliz Navidad« an. Die beiden Musiker interpretierten den zweiten Satz aus Mozarts Violinkonzert Nr. 5. Marlene Böhm spielte zudem die Violinsonate Nr. 1 von Bach. Pfarrer Tobias Heymann sprach einen Segen bevor die Konzertbesucher sich unter die Feiernden mischten.
Glockengeläut, weihnachtliche Bläsermusik und die festliche Beleuchtung der Kirche, der Buden und Häuser sorgten für ein stimmungsvolles Ambiente. Karl Markloff, der Bürgermeister Klaus Büttner vertrat, wünschte den Besuchern bei »glühweintauglichem Wetter« viel Spaß, Gesundheit, gesegnete und friedvolle Weihnachten und vor allem Frieden. Damit erneuerte er den zuvor mit »Unsere Welt braucht Frieden« gesungenen Wunsch des Volkschores. Kürbiskönigin Julia I. outete sich als Fan des Volkschores Niederdorfelden und dankte allen, die den Weihnachtsmarkt mit ihrem Einsatz seit mehr als 20 Jahren ermöglichen.
Vor allem die Kinder kommen bei diesem Fest am Ende des Jahres auf ihre Kosten. Rund 80 junge Bürgerinnen und Bürger hatten in zwei Kasperltheater-Vorstellungen des AWO-Flohkistenteams ihren Spaß. »Der Nikolaus ist krank« verkündeten Silvia Sperzel und das Team den Kindern. Bereits zum 15. Mal sorgte das AWO-Flohkistenteam mit einer Puppentheaterinszenierung für beste Unterhaltung bei den Jüngsten.
Dicht umlagert war der auf einem Motorrad heranbrausende Nikolaus (Volker Naumann), der einen Sack voller Geschenke dabeihatte. Gut für kleine Geschenke und Überraschungen ist der »Krabbelsack«. Vor einem Jahr hat die evangelische Kirchengemeinde diese Aktion von der ehemaligen Hortbetreuung »Lobby« der Grundschule übernommen.
Geschenke aus dem »Krabelsack«
»Für den »Krabbelsack« sammeln unsere Konfirmanden bei den Bürgern Spenden in Form von Spielsachen, Kuscheltieren, Kinderbüchern und Spielen. Diese müssen nicht neu gekauft, sondern dürfen auch gut erhalten sein. Schön ist es, wenn sie bereits weihnachtlich verpackt und mit Angaben wie dem Geschlecht Junge oder Mädchen und Alter wie drei bis sechs Jahre oder sechs bis zehn Jahre, versehen sind«, informierte KV-Vorsitzende Vera Schwarz.
Für 1,50 Euro können Kinder und Erwachsene dann je eins der in einem Bollerwagen präsentierten Geschenke erwerben. Der Erlös dieser Aktion wird von der Kirchengemeinde einem gemeinnützigen Zweck zur Verfügung gestellt. Viele der jungen Käuferinnen und Käufer packten die Geschenke sofort aus. »Oh, das ist ein Puzzle mit 800 Teilen«, seufzte ein Junge. Eben ein ideales Geschenk für regnerische Wintertage.
Selbstgebackene Butterplätzchen verkauften für den Stamm »Funkenflug« der Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG) Alexander, Sebastian, Mateo (alle 10) und Emil (11) gegen eine Spende. Das Geld soll in den Etat zur Renovierung des Vereinsheims fließen. Wer von all dem Trubel durstig oder hungrig war, wurde an den Ständen bestens versorgt.
Von Christine Fauerbach
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