Kennen Sie Marc Chagall? Nein, ich meine natürlich nicht ein persönliches Kennen. Ich meine den Maler Marc Chagall, der von 1887 bis 1985 gelebt hat und der in seinen Werken weiterhin so lebendig unter uns ist. Was können Sie mit ihm und seinen Bildern anfangen?
Bekannt wurde Chagall ja als bedeutsamer jüdischer Künstler in Deutschland erst nach 1950. Seine Bilder mit biblischen und weltlichen Motiven und vor allem auch seine Glasfenster in der Mainzer Kirche St. Stephan haben ihn nach den Verbrechen des Holocausts zu einem farbigen Symbol der Versöhnung von Juden und Christen werden lassen. Und darüber hinaus: Seine Werke gehören allen Menschen, weil sie die universalen Themen von Schöpfung und Erlösung, von Hass und Versöhnung, von Liebe und Hoffnung immer wieder farbenfroh und phantasievoll aufgreifen. Für Marc Chagall war dabei die Bibel eine Hauptquelle seiner Inspiration. Er sagte einmal: „Da der Geist und die Welt der Bibel in meinem Inneren einen großen Platz einnehmen, versuche ich, sie auch auszudrücken.“
Seine Bilder sind deshalb vielfach „Fenster zur Bibel“. Das sich siebzigfach anzusehen, haben Sie vom 22. bis 29. März im Kultur- und Sportforum in Bad Vilbel-Dortelweil reichlich Gelegenheit. Sie sind eingeladen, täglich an den Nachmittagen und Abenden die Ausstellung zu besuchen, Vorträge zu einzelnen Bildern zu hören und sich an einem abwechslungsreichen musikalischen Programm zu erfreuen.
Näheres können Sie im Internet lesen: www.chagallwoche.ev-kirche-dortelweil.de.
Die ökumenische Gemeinschaft der drei Kirchen am Ort freut sich als Veranstalter auf Ihren Besuch. Herzlich willkommen!
Matthias Gärtner,
Pfarrer in Dortelweil